Zürich

Credit Suisse rechnet mit einem Milliardenverlust

Viertes Quartal

Credit Suisse rechnet mit einem Milliardenverlust

23.11.2022, 10:07 Uhr
· Online seit 23.11.2022, 07:06 Uhr
Die angeschlagene Grossbank Credit Suisse leidet weiterhin unter den schwierigen Marktbedingungen. Vor allem wegen einer weiterhin tiefroten Investmentbank dürfte im vierten Quartal erneut ein Milliardenverlust resultieren.
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Für das Schlussquartal 2022 erwartet die Credit Suisse, die mitten in einem radikalen Umbau und in einer tiefen Krise steckt, einen weiteren Vorsteuerverlust von bis zu 1,5 Milliarden Franken, wie sie am Mittwoch im Vorfeld der ausserordentlichen Generalversammlung mitteilte. Es handelt sich mittlerweile um den fünften Quartalsverlust in Folge.

Einschliesslich des geschätzten Q4-Verlusts könnte damit für 2022 ein Verlust vor Steuern in Höhe von rund 3,4 Milliarden Franken resultieren. Die Credit Suisse hatte bereits das Gesamtjahr 2021 mit einem Vorsteuerverlust von 522 Millionen abgeschlossen.

Abflüsse von 6 Prozent

Die Bank bestätigt zudem die bereits für die ersten Wochen des Oktober 2022 vermeldeten hohen Kapitalabflüsse. Gruppenweit hätten sich diese Abflüsse nun bis zum 11. November auf rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen belaufen, heisst es in der Mitteilung.

In der Vermögensverwaltung hätten die Abflüsse vom Oktober zwar reduziert werden können, sie hätten aber noch nicht gedreht. Derzeit lägen die verwalteten Vermögen rund 10 Prozent unter dem Niveau vom Ende des dritten Quartals, heisst es. In der Schweizer Bank habe sich die Situation deweil stabilisiert, die Kundenvermögen lägen noch 1 Prozent tiefer.

Rote Zahlen in Vermögensverwaltung

Wegen der deutlich reduzierten Kundenvermögen dürfte auch das Vermögensverwaltungsgeschäft rote Zahlen schreiben. Auf den Resultaten lastet auch der Ende Oktober angekündigte strategische Umbau der Gruppe. So resultiert aus dem Verkauf des Allfunds-Anteils ein Verlust von 75 Millionen Franken.

Die Verantwortlichen der Credit Suisse versuchen indes zu beschwichtigen. Die Gruppe werde weiterhin ihren strategischen Umbauplan fortsetzen, den sie im Oktober begonnen habe, versichert sie in der Mitteilung. Im vierten Quartal erwartet sie daraus nun weiterhin Restrukturierungskosten von rund 250 Millionen Franken.

(sda)

veröffentlicht: 23. November 2022 07:06
aktualisiert: 23. November 2022 10:07
Quelle: ZüriToday

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