Chantal Galladé flirtet mit Comeback im Nationalrat
Die Politik-Pause der frischgebackenen GLP-Kantonsrätin Chantal Galladé ist definitiv Geschichte. Seit ihrer Wahl am Sonntag machten Gerüchte die Runde, dass die Winterthurerin bereits eine Kandidatur für die Nationalratswahlen im Herbst erwäge.
Nun bestätigte sie gegenüber dem «Landboten», dass sie sich für den Nationalrat interessiere. Bedeuten würde dies für sie ein Comeback in der Grossen Kammer. Von 1997 bis 2003 politisierte Galladé bereits im Nationalrat, damals allerdings noch für die SP.
Galladé solle zuerst «Knochenarbeit» für Partei leisten
Dass Galladé mit einem Comeback liebäugelt, stösst auch auf Kritik. Verdränge sie dank ihrer Bekanntheit auch in nationalen Wahlen altgediente Grünliberale, könnte dies Ressentiments in der Partei auslösen, befürchtet Thomas Maier, ehemaliger Präsident der GLP des Kantons Zürich.
Er empfiehlt ihr stattdessen, sich jetzt im Kantonsrat für die GLP zu engagieren und «Knochenarbeit» für die Partei zu leisten, wolle sie mit der GLP langfristig erfolgreich sein.
Quelle: Politexperte bei Kantonsratswahlen in Zürich über mögliche Auswirkungen auf die Wahlen im Oktober. CH Media Video Unit / Linus Bauer
Ende des Amts sei grosser Verlust gewesen
Alte Wegbegleitende überraschen Galladés Pläne nicht. Es sei für sie ein grosser Verlust gewesen, als ihre Zeit im Nationalrat zu Ende gegangen sei, zitiert die Zeitung ein erfahrenes SP-Mitglied. Das Mandat sei ihr immer wichtig gewesen und sie habe die mediale Präsenz genossen.
Doch noch ist alles offen. Ob es die ehemalige Winterthurer Schulpräsidentin auf die Nationalratsliste schafft, entscheidet die Findungskommission der GLP. Eine Kandidatur sieht Galladé nicht als «Verdrängen». Es seien die Wählerinnen und Wähler, die über die Zusammensetzung eines Parlaments entschieden, hält sie fest.
(bza)