Tierquälerei

Blutige Geschäfte in Island aufgedeckt

· Online seit 01.02.2022, 21:01 Uhr
Der Tierschutzbund Zürich hat massive Tierquälerei in Island aufgedeckt. Die Recherchen zeigen rund 120 Farmen, die trächtigen Stuten Blut für die Produktion eins Fruchtbarkeitshormons abgenommen haben.
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Eine Recherche aus den Jahren 2019 und 2021 des Tierschutzbunds Zürich legt vor, dass in Island etwa von 5'300 trächtigen Stuten Blut abgenommen wurde. Das Blut wurde für die Produktion des Fruchtbarkeitshormons PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) verwendet. Der Umgang mit den Pferden sei brutal, sie würden gewaltsam in die Blutentnahmeboxen getrieben und fixiert, heisst es in der Medienmitteilung.

Auftraggeber für die Blutentnahme der Farmen ist das isländische Pharmaunternehmen Ísteka ehf. Über den Pharmakonzern MSD/Intervet beliefert das Unternehmen unter anderem auch die Schweiz. Die PMSG-Produktion hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mit der Genehmigung der isländischen Umweltbehörde könnte die Produktion künftig auf das Vierfache erhöht werden.

PMSG wird vor allem in der Schweinezucht eingesetzt, um eine zeitgenaue Planung der künstlichen Befruchtung und Geburten zu ermöglichen. Das Hormon dient folglich der wirtschaftlichen Effizienz. Der Tierschutzbund Zürich fordert, synthetische Alternativpräparate oder hormonfreie Methoden anzuwenden. Gemäss dem Verein sollte der Import und die Produktion von PMSG verboten werden. Dabei hoffen die Tierschützer auf das Eingreifen der EU. Derzeit ist eine Stellungnahme der EU-Kommission ausstehend.

(hap)

veröffentlicht: 1. Februar 2022 21:01
aktualisiert: 1. Februar 2022 21:01
Quelle: ZüriToday

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