Blaulicht-Korso an der Langstrasse sorgt für Wirbel
Quelle: ZüriToday / Silja Hänggi
Das Video schwenkt wild hin und her. Und trotzdem ist darauf deutlich zu sehen: Mitarbeitende der Stadtpolizei Zürich fahren ihre Dienstwagen in grosser Zahl aus. Die meisten sind sogar mit angeschaltetem Blaulicht unterwegs. Durch die Lichtreflexion an Häuserwänden und auf dem Boden ist die Langstrasse ganz in blau erleuchtet.
Die @StadtpolizeiZH verhält sich wie eine Gruppe Autoposer oder eine Töff-Gang. Einmal mehr zeigt sich, dass Selbstreflexion im eigenen Auftritt und Verhalten inexistent ist. Einer Staatsgewalt absolut unwürdig. https://t.co/i00zqFOR1S
— Luca Maggi (@LucaMaggiJG) February 3, 2022
In linken Kreisen kommt der Blaulicht-Korso aber gar nicht gut an. Auf Twitter schreibt der Grüne Gemeinderat Luca Maggi: «Die Stadtpolizei verhält sich wie eine Gruppe Autoposer oder eine Töff-Gang. Einmal mehr zeigt sich, dass Selbstreflexion im eigenen Auftritt und Verhalten inexistent ist. Einer Staatsgewalt absolut unwürdig.» Zum gleichen Thema erschien in der linken Zeitung P.S. ein kritischer Artikel. Gemäss diesem hat die Abschiedsfahrt während der Arbeitszeit stattgefunden.
Bei dem Blaulicht-Korso handelte es sich um eine Hommage an einen langjährigen Mitarbeiter. Dieser wurde nach 30 Dienstjahren pensioniert. Die Medienchefin der Stadtpolizei Zürich, Judith Hödl, erwähnt gegenüber ZüriToday, dass der Blaulicht-Korso mit dem Kommando der Stadtpolizei nicht abgesprochen war. Offenbar wurde er auch in der internen Beurteilung als «überdimensioniert» angesehen. Gegenüber P.S. erklärt Hödl: «Inzwischen laufen bei uns interne Abklärungen und wir erarbeiten Richtlinien für die Zukunft.» Im Klartext soll das heissen: Solche Blaulicht-Fahrten gibt es nicht mehr!
(bek)