Zu viel Gewalt und Mobbing

Bildungsdirektion will Schulsozialarbeit für Zürcher Mittelschulen

04.05.2022, 14:26 Uhr
· Online seit 04.05.2022, 11:19 Uhr
Gewalt, Mobbing, Vandalismus: Wie stark die Zürcher Schulen davon betroffen sind und welchen Unterstützungsbedarf sie haben, hat die Bildungsdirektion untersuchen lassen. Ein Projekt sieht nun als erste Reaktion Sozialarbeit an Zürcher Mittelschulen vor.
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Ab Sommer 2022 wird an ersten Gymnasien ein Angebot für Schulsozialarbeit zur Verfügung stehen, wie die Zürcher Bildungsdirektion am Mittwoch mitteilte. Mittelfristig sollen sich die kantonalen Mittelschulen auf eine flächendeckende Schulsozialarbeit abstützen können, analog zur Volksschule.

Gewalt und Mobbing auf allen Schulstufen

Die Befragung durch ein Forschungsteam zeigt, dass Gewaltvorfälle in der Volksschule insgesamt öfter auftreten als auf Sekundarstufe II. Formen von psychischer Gewalt und Mobbing seien hingegen auf allen Schulstufen verbreitet.

Ausserdem seien Volksschulen häufiger auch mit physischer Gewalt und Vandalismus konfrontiert, während Lehrpersonen auf der Sekundarstufe II oft auch selbstverletzendes Verhalten beobachten, wie es in der Mitteilung heisst.

Zusätzliche Unterstützung bei psychischer Gewalt und Mobbing

Schulen und Lehrpersonen wünschen sich vor allem mehr Hilfe im Umgang mit psychischer Gewalt und Mobbing, so die Bildungsdirektion. Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehrpersonen sollten deshalb niederschwellig und flexibel verfügbar sein. Auf allen Schulstufen werde der Wunsch nach mehr Unterstützung durch Schulsozialarbeit geäussert.

Die Bedarfsanalyse wurde von der Pädagogischen Hochschule Zürich in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt. Die Ergebnisse stützen sich auf eine repräsentative Online-Befragung von Mitarbeitenden aller Schulstufen und -typen sowie auf vertiefende Interviews.

Die Bildungsdirektion prüft nun, welche zusätzlichen Massnahmen ergriffen werden können und hat hierfür eine Projektgruppe gebildet.

(sda / joe)

veröffentlicht: 4. Mai 2022 11:19
aktualisiert: 4. Mai 2022 14:26
Quelle: ZüriToday

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