Zürich

Angestellter soll sich gegenüber Walker Späh als Grieder-CEO ausgegeben haben

Knatsch mit Regierungsrätin

Angestellter soll sich gegenüber Walker Späh als Grieder-CEO ausgegeben haben

· Online seit 20.10.2022, 10:04 Uhr
Ein entlassener Mitarbeiter des Modehauses Grieder bestreitet, die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh in der Boutique verbal attackiert zu haben. Gekündigt wurde ihm jedoch, weil er sich der Identität seines Bosses bedient hatte.
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Im Modehaus Grieder in Zürich kam es zwischen einem langjährigen Kundenberater und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh zum Eklat. Laut einem Sprecher der Regierungsrätin wurde Walker Späh von dem Mann im Tram und später in der Boutique «verbal aufs Massivste angegriffen», wie «Inside Paradeplatz» kürzlich berichtete.

So soll er deren Ehemann wegen eines Streits im Zusammenhang mit einem Landstück schäbiges Verhalten vorgeworfen haben. Auch soll er gesagt haben, ihm wäre es recht, wenn dieser sterben würde. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestreitet der mittlerweile entlassene Angestellte die Darstellungen vehement.

Walker Späh wurde misstrauisch

Veranlasst von Grieder kam es laut der Zeitung am 5. Oktober zu einem Austausch zwischen Walker Späh und dem Grieder-CEO, Paolo Pitton. Der Mann bestreitet, die Regierungsrätin im Geschäft erneut verbal angegriffen zu haben. Er habe seine Wut ja schon im Tram rausgelassen. Er wisse, was Anstand sei, behauptet der 53-Jährige. An jenem Tag aber sei ihm innerhalb von wenigen Minuten das Kündigungsschreiben ausgehändigt und ein Hausverbot erlassen worden. Seiner Meinung nach war «das alles schon vorbereitet». Der 53-Jährige sieht darin einen Beleg, dass die Regierungsrätin hinter seiner Entlassung steckt.

Tatsächlich rief die Regierungsrätin nach dem Vorfall im Tram Paolo Pitton an. Das Generalsekretariat der Volkswirtschaftsdirektorin betont jedoch, dass diese keine Strafanzeige eingereicht habe und auch keine Entlassung gefordert habe. Stattdessen hatte sie eine zweifelhafte Aussage des Mannes zum Anruf veranlasst.

Verhalten könne nicht mehr toleriert werden

In der Auseinandersetzung im Tram soll sich der Grieder-Angestellte auf die Frage von Walker Späh hin als CEO Paolo Pitton vorgestellt haben. Sowohl die Volkswirtschaftsdirektion als auch die Pressestelle des Modehauses bestätigen dies. Der ehemalige Angestellte stellt dies jedoch in Abrede. Er sei von Walker Späh nur nach seinem Alter gefragt worden und habe in diesem Zusammenhang Grieder erwähnt.

Das Modehaus begründet die Kündigung mit wiederholt mehreren ernsthaften Vorfällen im Sinne von verbaler Aggression «sowohl intern als auch gegenüber unseren Kunden». Als sich herausstellte, dass sich der Mitarbeitende der Identität des CEO bedient hatte, wurde es dem Modehaus «unmöglich, ein solches Verhalten weiter zu tolerieren». Der Angestellte wurde am 5. Oktober per sofort freigestellt – trotz «unbestreitbarer Qualitäten».

(bza)

veröffentlicht: 20. Oktober 2022 10:04
aktualisiert: 20. Oktober 2022 10:04
Quelle: ZüriToday

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