«Was ist das?»

«Alien-Pilz» in Zürcher Wäldern sorgt für ratlose Gesichter

· Online seit 22.10.2022, 16:05 Uhr
Eine Reddit-Userin fand in einem Zürcher Wald einen merkwürdig aussehenden Pilz. Und suchte bei der Internet-Community nach Auskunft über das «alienhafte» Gewächs. Einer der User konnte helfen: Es handelt sich um eine Reticularia lycoperdon, einen Stäublings-Schleimpilz.
Anzeige

Vor wenigen Tagen teilte eine Reddit-Userin mehrere Bilder eines ganz ungewöhnlich aussehenden Pilzes im Netz. Und fragte, ob jemand eine Ahnung hätte, was es mit dem Alien-Pilz auf sich haben könnte. Die Reaktion der Community liess nicht lange auf sich warten.

«Sieht aus wie ein Pokemon»

Manche kommentierten, es sähe aus wie ein Kaugummi, ein anderer meinte, das Innere des Pilzes erinnere an rohes Hühnchen. Oder an Ditto, das schleimige Pokemon der beliebten Anime-Reihe. Wieder andere zweifelten gar daran, dass es ein echter Pilz sei. Glücklicherweise meldete sich dann einer unter den vielen Usern zu Wort, der ganz genau wusste, um was es sich dabei handelt. Und zwar um eine Reticularia lycoperdon, einen Stäublings-Schleimpilz.

Der Schleimpilz ist für Pflanzen, Tiere und Holz völlig unschädlich und ernährt sich von holzfressenden Bakterien und anderen Mikroorganismen. Zwar sieht er tatsächlich merkwürdig und eklig aus, aber solche Arten von Pilzen sind sogar ziemlich nützlich. Oft auch Schleimmägen genannt, verdauen die Pilze enorm viel Bakterien sowie Algen und sorgen so für einen gesunden Wald.

Mehr noch: Der klebrige, unreife Fruchtkörper des Schleimpilzes wird von einigen Stämmen in Mexiko auch als Nahrungsmittel genutzt, erklärt der Reddit-User mit dem Namen «saddestofboys». Der Pilz werde geröstet oder gekocht mit Tacos gegessen und habe eine käseähnliche Struktur.

Überall heimisch, völlig harmlos

Ist der Schleimpilz einmal reif, füllt er sich mit tausenden von Sporen, die dann mittels Bestäubung der Fortpflanzung dienen. Deshalb auch der Name: Stäublings-Schleimpilz. Mittlerweile sind solche Arten von Pilzen fast überall auf der Welt heimisch. Sie kommen am ehesten unter verrottender Vegetation in den Wäldern vor. Und wie man sieht auch in Zürich.

veröffentlicht: 22. Oktober 2022 16:05
aktualisiert: 22. Oktober 2022 16:05
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch