«Wir haben geschlafen, dann hat es vibriert und einen lauten Knall gegeben», erzählt Bea Derungs aus Winterthur. Sie ist mit ihrer Tochter für zwei Tage nach Berlin gereist, um den Weihnachtsmarkt zu besuchen.
Niemand war erreichbar
Als sie aus dem Zimmer gingen und ins Foyer schauten, sahen sie einen Trümmerhaufen und jede Menge Wasser. «Wir dachten zuerst, dass es eine kaputte Wasserleitung sein könnte. Mehr haben wir uns dabei nicht gedacht», so Bea.
Da bei der Rezeption niemand erreichbar war, packten sie ihre Koffer und kontaktierten die deutsche Feuerwehr. «Zuerst meinten sie, dass wir im Zimmer bleiben sollen. Etwas später hat uns die Einsatztruppe vor Ort aber zugerufen, dass wir die Zimmer verlassen und runter kommen sollen.»
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Gäste blieben ruhig
Es entstand keine Panik auf den Gängen im Hotel, jedoch «eine grosse Unsicherheit, denn man wusste nicht, was machen. Es hat auch keinen Alarm gegeben», wie die Winterthurerin weiter erzählt. «Im Gang hat es dann auch nach Rauch und Chemie gerochen. So bleibt man ungern im sechsten Stock.»
Sie habe an die Personen in den unteren Stockwerke gedacht und später von einem Gast erfahren: «Er war im ersten Stock und konnte die Tür zuerst nicht öffnen, da das Wasser die Tür blockierte.»
Glück im Unglück
Draussen angekommen, mussten sie ihre Personalien der Polizei angeben und wurden in einen Bus gebracht. So konnten sie eine andere Bleibe suchen. «Die Stimmung war zuerst schon etwas bedrückt und wir wussten nicht, ob wir überhaupt noch in Berlin bleiben sollen.» Bea und ihre Tochter seien gestern angereist und wollten heute das Aquarium und den Weihnachtsmarkt anschauen.
«Nun haben wir den Morgen mit der Suche eines neuen Hotels verbracht.» Am Samstag reist Bea mit ihrer Tochter wieder zurück. Vom Hotel haben sie nach wie vor niemanden erreicht. «Wir denken immer wieder an die vielen kaputten Fische, Korallen und die ‹pflotschnassen› Mitarbeitenden», sagt Bea.
«Aber Gottseidank ist es so früh am Morgen passiert, weil zwei Stunden später wären wir wohl alle unterhalb vom Aquarium am Frühstücken gewesen.» Ihre Tour auf dem Weihnachtsmarkt konnten sie nach dem Mittag dann doch noch starten.