Phuket

Schweizer greift Thailänderin an, weil sie auf seiner Treppe sitzt

29.02.2024, 11:40 Uhr
· Online seit 29.02.2024, 11:38 Uhr
Eine thailändische Ärztin soll von einem Schweizer bedroht worden sein, nachdem sie sich an einem öffentlichen Strand auf eine Treppe gesetzt hatte, die zum Grundstück des Mannes gehörte. Nun drohen dem Schweizer Konsequenzen.
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Der Vorfall habe sich am vergangenen Samstag, 24. Februar 2024, in Phuket ereignet. Die 26-jährige Frau, eine Ärztin in Phuket, sei am Abend mit Freunden in einem Restaurant essen gegangen. Anschliessend hätten sie den öffentlichen Strand in der Nähe besuchen wollen. Als sie müde geworden sei, habe sie sich hinsetzen wollen. Bei einer Villa gab es eine Treppe mit wenigen Stufen, die zum Strand führte. Dort habe sie sich auf die Stufen gesetzt und ihre Füsse in den Sand getaucht, berichtet der Vater der Ärztin auf Facebook.

Doch kurz darauf habe sie hinter sich jemanden bemerkt. Ein grosser Mann sei hinter ihr gestanden, habe sie gefilmt und sie beschimpft. Ausserdem habe der kräftige Mann sie in den Rücken getreten. Die junge Frau habe bei der thailändischen Frau des Mannes um Hilfe gebeten, sei aber auch von ihr beschimpft worden. Sie könne jederzeit sie und ihre Freunde erschiessen und niemand könne sie verhaften, weil ihr Sohn Polizist sei, habe sie gewettert. Daraufhin habe die wütende Frau bei der Polizei angerufen.

Kurz darauf seien tatsächlich zwei Polizisten aufgetaucht. Seine Tochter habe ihnen geschildert, dass sie angegriffen worden sei, schreibt ihr Vater. Dennoch habe der Schweizer weiter gewettert. Er zahle nicht eine Million Baht (circa 24'500 Franken) Miete pro Monat, um «diese Idioten vor meinem Haus sitzen zu lassen».

Doch am Ende erklärten die beiden Beamten, dass beide Seiten Fehler gemacht hätten. Die Frau und ihre Freunde hätten Privatgrund betreten, was mit einer Gefängnisstrafe bis zu vier Jahren geahndet werden kann. Dem Mann drohte wegen des körperlichen Angriffs lediglich eine Geldstrafe. «Wir waren schockiert», schildert das Opfer. Schliesslich hätten sich die Beamten darum bemüht, die Sache friedlich und ohne Anzeige zu regeln. Doch die Fronten blieben verhärtet.

Fall sorgt für grosses Aufsehen

Als die Frau schliesslich auf der Polizeiwache war, habe sie erfahren, dass es sich beim Mann um einen 45-jährigen Schweizer handelt, der sich für den Elefantenschutz einsetze. «Aber er verletzt Frauen», so ihr Kommentar. Er sei einflussreich und erhalte Unterstützung aus Polizeikreisen, was sie für ungerecht halte.

Nun will die Familie den Mann, der ursprünglich aus dem Aargau kommt, zur Rechenschaft ziehen, wie lokale Medien berichten. In einem Interview hat der Vater angekündigt, ihn zu verklagen. Er wirft dem Schweizer Diskriminierung vor. Er stelle sich über das Gesetz. Der Fall hat lokal für grosses Medieninteresse gesorgt. Sollte der Schweizer verurteilt werden, könnte ihm der thailändische Pass aberkannt werden, wie lokale Medien weiter berichten.

(vro)

veröffentlicht: 29. Februar 2024 11:38
aktualisiert: 29. Februar 2024 11:40
Quelle: ArgoviaToday

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