Während eines Familienbesuchs in Teheran wurde die 22-jährige Mahsa Amini am Dienstag von der Sittenpolizei zwecks «Erläuterungen und Anweisungen» zu den Kleidungsvorschriften festgenommen.
Eine 22-jährige Frau ist Tage nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei des Regimes in einem iranischen Krankenhaus gestorben, weil sie sich angeblich nicht an die Hijab-Vorschriften des Landes gehalten hatte.#MahsaAmini #مهسا_امینی pic.twitter.com/JJiWAjhjG8
— آتیشـکو (@RidamTohamechi) September 17, 2022
Drei Tage nach ihrer Festnahme ist Amini tot. In den sozialen Medien heisst es, die iranische Moralpolizei habe die junge Frau nach ihrer Festnahme zu Tode geprügelt. Die Beamten hätten die junge Frau so heftig auf den Kopf geschlagen, dass dies zu einer Hirnblutung führte und sie ins Koma fiel. Am Freitag sagte ein Familienangehöriger dem iranischen Onlineportal Etemad, dass die 22-Jährige verstorben ist, schreibt «Bild».
Plötzliches Herzleiden als Ursache
Die Behörden dementieren diese Version. Von Seiten der Polizei heisst es, die junge Frau habe ein plötzliches Herzleiden gehabt und sei sofort ins Spital gebracht worden.
Das Schicksal der jungen Frau sorgt für Empörung, Wut und Trauer. Wie diverse Medien Berichten, sei nach Protesten gegen Aminis Tod das Internet im Iran eingeschränkt worden. «In Teheran wurde ein erheblicher Ausfall des Internets registriert», berichtete die Organisation Netblocks mit Sitz in London.
Frauen protestieren in Teheran
Der Vorfall fand auch Platz im Parlament. Mehrere Abgeordnete forderten die Veröffentlichung der Polizeivideos und die Staatsanwaltschaft in Teheran kündigte eine Untersuchung an.
Die Frauen im Iran haben genug vom Kopftuch-Zwang. Nachdem Mahsa Amini gestern dafür zu Tode geprügelt wurde, dass sie ihr Kopftuch „nicht richtig“ getragen hatte, gibt es heute zahlreiche Proteste. pic.twitter.com/277ICdx2jE
— Aras-Nathan (@Aras_Nathan) September 17, 2022
Tausende Menschen seien am Samstag zu Mahsa Aminis Beerdigung gekommen und auf den Strassen kam es über die Tage zu grossen Protesten. Auf Twitter zeigen Videos, wie Frauen Tücher über ihren Köpfen schwenken, Pfeifen, und Parolen rufen.
(roa)