Noch ein Arbeiter vermisst

Mindestens 40 Tote bei Explosion in türkischem Bergwerk

15.10.2022, 13:01 Uhr
· Online seit 15.10.2022, 06:29 Uhr
Elf verletzte Bergleute seien nach einer Explosion zur Behandlung nach Istanbul geschickt worden. Die Zahl der Todesopfer stieg am Samstagmorgen von 25 auf 40 Personen. Ein Bergarbeiter in der Mine im Bezirk Amasra gilt noch als vermisst.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

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Mutmasslich sei Grubengas in einem Kohlebergwerk im Norden der Türkei etwa 300 Meter unter der Erdoberfläche explodiert, berichteten lokale Medien. Am Samstagmorgen waren noch dutzende Bergleute in der Mine eingeschlossen. Rund 150 Menschen seien an den Such- und Rettungsmassnahmen beteiligt. Die Zahl der toten Bergleute stieg im Verlauf des Vormittags auf mindestens 40.

Zuvor hatte Gesundheitsminister Fahrettin Koca von 22 Toten und 17 Verletzten gesprochen, von denen sich acht im kritischen Zustand befänden. Das Bergwerk liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara.

Wurden Warnungen zu einer Explosionsgefahr ignorniert?

Nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Mine, davon 49 in einem gefährdeteren tieferen Teil. 36 Bergarbeiter wurden laut Gouverneursamt von der Unfallstelle in Sicherheit gebracht.

Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmassnahmen zu «koordinieren». Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden. Die grösste Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.

In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.

In den vergangenen Jahren gab es mehrere schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.

(sda/dak)

veröffentlicht: 15. Oktober 2022 06:29
aktualisiert: 15. Oktober 2022 13:01
Quelle: sda

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