Die Massnahme sorgte für Kopfschütteln, teils aber auch für Verständnis: Im deutschen Walldorf durften Hauskatzen seit dem 1. April 2022 nicht mehr nach draussen. Grund dafür war der Jagdtrieb der Stubentiger – und damit die Bedrohung, die sie für Vögel im Allgemeinen und die geschützte Haubenlerche im Speziellen darstellen. Ausnahmen gab es nur, wenn die Katzen an der Leine gehalten wurden.
Katzen-Lockdown zwei Wochen früher beendet
Seit Montag ist die Katzen-Ausgangssperre nun Geschichte. Die Stubentiger dürfen zwei Wochen früher als geplant wieder durch Wiesen und Büsche streunen. Grund dafür ist, dass die Jungtiere der Haubenlerche mittlerweile so weit entwickelt seien, dass kein Risiko mehr für sie besteht. Dies schreibt der «Spiegel» mit Bezug auf die Mitteilung des zuständigen Amts.
Die Behörden stellten aber gleichzeitig klar, dass die Massnahme im nächsten Jahr erneut gilt – sogar bis zum Jahr 2025 dürfen Katzen zwischen dem 1. April und dem 31. August nicht nach draussen.
Katzenbesitzer legen Einspruch ein – halten sich aber wohl an die Massnahme
Einigen Katzenbesitzern passte die rigorose Massnahme zum Vogelschutz nicht. Sie deponierten ihren Einspruch bei den Behörden. An die neue Regel gehalten haben sich aber anscheinend dennoch die meisten Katzenhalterinnen und Katzenhalter: Busse ist lediglich eine ausgesprochen worden – ein Halter musste 500 Euro zahlen, weil sein Haustier in der Nähe des Brutgebiets der Vögel jagend beobachtet wurde.
Die Massnahme der kleinen Ortschaft ist sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz einzigartig. Katzen töten hierzulande – so eine Schätzung des Bundesrats – bis zu 30 Millionen Vögel. Sowohl Katzen- als auch Vogelexperten sind sich aber einig, dass die Eingriffe des Menschen in die Natur die wesentlich grössere Gefahr für Vögel darstellen.
(con)