Gefangenenaustausch

Iran lässt mehrere US-Bürger frei

18.09.2023, 18:53 Uhr
· Online seit 18.09.2023, 15:40 Uhr
Der Iran hat im Rahmen eines Gefangenenaustausches fünf US-Staatsbürger freigelassen. Somit erhält der Iran Zugang auf rund sechs Milliarden Dollar.
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Sie befänden sich an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg von Teheran nach Katar, teilte ein hochrangiger Mitarbeiter der US-Regierung am Montag mit. Zwei Familienangehörige der zuvor im Iran Inhaftierten, die vom Iran mit einem Reiseverbot belegt worden waren, seien ebenfalls an Bord der Maschine.

Im Gegenzug begnadigen die USA demnach fünf Iraner, die wegen «gewaltfreier Straftaten» verurteilt oder angeklagt wurden. Ausserdem bekommt der Iran Zugriff auf rund sechs Milliarden US-Dollar (rund 5,6 Milliarden Euro) aus seinem eigenen Vermögen - das Geld war in Südkorea aufgrund internationaler Sanktionen eingefroren worden.

Bereits seit August unter Hausarrest

Der Gefangenentausch wurde seit Monaten vorbereitet. Bei den Verhandlungen haben nach Angaben des Weissen Hauses besonders Oman und Katar eine bedeutende Rolle gespielt. Anfang August hatte der Iran die nun freigelassenen Amerikaner aus der Haft entlassen und in einem Hotel in der Hauptstadt Teheran unter Hausarrest gestellt.

Zu den bekanntesten von ihnen gehört der Geschäftsmann Siamak Namasi, der sowohl die amerikanische als auch die iranische Staatsbürgerschaft hat. Er war 2015 inhaftiert und wegen Spionage zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

2018 wurden der Umweltschützer Morad Tahbas sowie der Geschäftsmann Emad Shargi festgenommen. Die Identität der beiden anderen nun freigelassenen Amerikaner war zunächst nicht bekannt.

Verurteilte Iraner kommen ebenfalls frei

Die amerikanische Justiz wiederum lässt im Zuge der Abmachung fünf verurteilte Iraner frei, die Berichten zufolge in den USA unter anderem versucht haben sollen, die internationalen Sanktionen zu umgehen.

Einem Iraner wurde ausserdem Industriespionage vorgeworfen. Ein weiterer soll gegen ein Gesetz verstossen haben, das «ausländische Vertreter» in den USA zur Registrierung verpflichtet.

Das Geld, auf das der Iran nun Zugriff bekommen soll, wurde von Südkorea nach Angaben Teherans und Washingtons in mehreren Tranchen in Euro getauscht und nach Katar überwiesen.

Damit soll die Islamische Republik unter Aufsicht Güter kaufen können, die nicht von Sanktionen betroffen sind. Aufgrund der Strafmassnahmen ist der Iran vom weltweiten Zahlungsverkehr abgeschnitten.

Wie das Eidgenössische Departemend für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schreibt, war die Schweiz beim Gefangenenaustausch «mit ihren guten Diensten» involviert. «Das EDA dankt allen beteiligten Ländern für das entgegengebrachte Vertrauen», heisst es in einer am Montagabend versandten Mitteilung.

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(red./SDA)

veröffentlicht: 18. September 2023 15:40
aktualisiert: 18. September 2023 18:53
Quelle: FM1Today

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