29. Februar

Diese Mythen und faszinierenden Fakten gibt es zum Schaltjahr

· Online seit 29.02.2024, 14:00 Uhr
Alle vier Jahre hat der Februar einen Tag mehr. Dieser ist nicht nur selten, sondern auch umwoben von einigen kuriosen Mythen und interessanten Fakten. Welche genau erfährst du hier.
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An bestimmten Orten auf der Welt ist der 29. Februar nicht bloss ein besonderer Tag, sondern gehört zum Kulturgut. Die Stadt Anthony im US-Bundesstaat Texas bezeichnet sich als Hauptstadt des Schaltjahres. Dem besonderen Tag zu Ehren gibt es hier sogar das «Leap Year Festival». Das Spektakel zieht Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt an und erfreut sich seit den 1980er-Jahren grosser Beliebtheit. Zurückzuführen ist es auf Mary Ann Brown und Birdie Lewis, welche beide am 29. Februar geboren sind.

Modische Strafen in Europa

Ein in fast ganz Europa weitverbreiteter Schaltjahresbrauch fand sich jahrhundertelang vor allem in den höheren Gesellschaftsschichten wieder. Die Tradition besagte, dass ein Mann, der den Antrag einer Frau am 29. Februar abgelehnt hat, ihr als Strafe zwölf Paar Handschuhe kaufen musste. Die Frauen sollten dadurch für jeden einzelnen Monat im Jahr die Möglichkeit erhalten, ihre eheringlosen Finger zu verbergen. Andere Überlieferungen berichten von Kleidern oder Geldgeschenken anstelle von Handschuhen, wenn ein Mann den Antrag einer Frau am Schalttag ablehnte.

Liebe im Schaltjahr

In Griechenland stehen verliebte Paare bereits im Dezember vor einem Schaltjahr an den Standesämtern Schlange. Dazu sind einige Kirchen schon Monate im Voraus restlos ausgebucht. Der Grund dafür ist, dass eine Eheschliessung im Schaltjahr nach altem griechischem Aberglauben grosses Unglück bringt. Aber nicht nur Heiraten, sondern auch Autos kaufen oder Verträge abschließen, sind für einen Teil der griechischen Bevölkerung ein No-Go, wie unter anderem die deutschsprachige «Griechenland Zeitung» berichtet.

Aus der deutschen Stadt Bremen kommt der Brauch, dass unverheiratete Männer an ihrem 30. Geburtstag die Treppen des St. Petri Doms fegen müssen, bis sie von einer Frau geküsst werden. Ledige Frauen putzen derweil die Klinken der Domtür. Fällt der runde Geburtstag jedoch auf ein Schaltjahr, werden die Rollen getauscht. Der Brauch wurde gemäss dem Tourismusbüro «Bremenlotsen» erstmals 1890 erwähnt und erfreut sich seit den 1950er-Jahren immer grösserer Beliebtheit. Mittlerweile habe sich der Brauch bis über die Landesgrenzen hinaus verbreitet.

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«Schaltjahr ist Kaltjahr!»

Auch die Natur bleibt nicht von einem Schaltjahr verschont. Aus Frankreich stammt die Überlieferung, dass Obstbäume nur alle vier Jahre Früchte tragen, wenn der Landwirt sie in einem Schaltjahr veredelt. Eine weitere Bauernregel besagt: «Schaltjahr ist Kaltjahr!» In den Jahren, in denen der Februar einen Tag mehr hat, sei das Wetter generell schlechter und die Felder und Wiese gedeihen langsamer und werfen somit weniger Ertrag ab.

Der längste Februar aller Zeiten

Ab dem 16. Jahrhundert erfolgte in Teilen der Welt der Wechsel vom julianischen zum gregorianischen Kalender, so wie wir ihn heute kennen. Das Ziel dahinter war, die grosse Diskrepanz zwischen dem Sonnenjahr und dem Kalenderdatum zu beheben. Schweden entschied sich jedoch erst im Jahr 1700 für den Wechsel. Gemäss «historyfacts» war das laut dem alten Kalender ein Schaltjahr, was die Kluft noch weiter vergrösseren sollte. Der 1. März entsprach so dem gregorianischen 12. März. Schweden plante, Schritt für Schritt auf den moderneren Kalender umzustellen, indem es im Laufe von 40 Jahren einfach elf Schalttage wegliess.

Dieser Plan war jedoch hinfällig, weil es 1704 und 1708 fälschlicherweise immer noch Schaltjahre gab. Im Jahr 1712, während des grossen Nordischen Kriegs, war dann die Zeitmessung dermassen durcheinander, dass das Land plante, ab dem 1. März wieder auf den julianischen Kalender umzusteigen. Des weiteren wollte man sicherstellen, dass Ostern an einem Sonntag gefeiert wird. Um dies zu erreichen, fügte Schweden schliesslich den 29. Februar hinzu und einen zusätzlichen Tag, den 30. Februar, um den Schalttag auszugleichen, welcher im Jahr 1700 ausgelassen wurde. Erst 1753 hat sich das Land dann endgültig entschieden, auf den gregorianischen Kalender umzusteigen, der bis heute gilt. 

veröffentlicht: 29. Februar 2024 14:00
aktualisiert: 29. Februar 2024 14:00
Quelle: ArgoviaToday

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