Der emeritierte Papst ist im Alter von 95 Jahren verstorben
Quelle: CH Media Video Unit / AP Archive
Der 95-jährige Joseph Ratzinger wurde im ehemaligen Kloster Mater Ecclesiae in der Vatikanstadt betreut und medizinisch überwacht. Über die Weihnachtsfeiertage hatte sich seine Gesundheit verschlechtert, wie der Vatikan mitteilte. Papst Franziskus nannte seinen Vorgänger «sehr krank» und bat die Gläubigen, für den 2013 zurückgetretenen Pontifex zu beten.
— Vatican News (@vaticannews_de) December 31, 2022
Novum in der Kirchengeschichte
Der 265. Papst der Kirchengeschichte setzte ganz zum Schluss seiner Amtszeit noch ein Ausrufezeichen. Mit seinem am 11. Februar 2013 erfolgten Amtsverzicht wurde Benedikt XVI. zum ersten Pontifex Maximus der Neuzeit, der nicht im Amt verstarb, sondern zurücktrat. Danach lebten im Vatikan erstmals in der zweitausendjährigen Kirchengeschichte zwei Päpste: der amtierende Franziskus und der emeritierte Benedikt.
Enger Bezug zur Schweiz
Am Tag seiner Wahl zum Papst Mitte April 2005 gratulierte der damalige Verteidigungsminister Samuel Schmid dem frischgekürten Papst Benedikt XVI. im Namen des Bundesrates und des Schweizer Volkes per Telegramm zur Wahl und wünschte ihm «ein fruchtbares Pontifikat». Knapp zwei Monate später kritisierte der Papst bereits einen Volksentscheid, den die Schweizer Stimmberechtigten am 5. Juni 2005 an der Urne gefällt hatten. Damals hiessen sie ein freiheitlicheres Partnerschaftsgesetz gut. Der erste deutsche Papst seit fast 500 Jahren hatte die Schweiz während seines Pontifikates aber nie offiziell besucht.
Auch Bundespräsident Ignazio Cassis hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. via Twitter gewürdigt.
Papa Benedetto XVI ha saputo unire grande spessore intellettuale e modestia, operando sempre per il bene dell’umanità. Requiescat in pace 🙏.
— Ignazio Cassis (@ignaziocassis) December 31, 2022
Benedikt XVI. habe es verstanden, «grosse intellektuelle Tiefe und Bescheidenheit zu verbinden und sich stets für das Wohl der Menschheit einzusetzen», schrieb Cassis in italienischer Sprache. «Requiescat in pace», Ruhe in Frieden, schloss Cassis seinen Tweet.
Schlichte Trauerfeier
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich vor seinem Tod für die eigene Trauerfeier eine schlichte Zeremonie gewünscht, sagte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Samstag. Das sogenannte Requiem auf dem Petersplatz wird am kommenden Donnerstag, 5. Januar, stattfinden. Es werde «feierlich, aber schlicht» sein, so der Heilige Stuhl. Bereits ab Montag wird Benedikt im Petersdom öffentlich aufgebahrt. Gläubige haben dann die Möglichkeit, sich zu verabschieden. Weitere Details nannte der Vatikan zunächst nicht. Die Stadt Rom rechnet mit bis zu 60 000 Menschen, die an der Trauerfeier für den emeritierten Papst Benedikt XVI. am nächsten Donnerstag teilnehmen wollen.
(sda / red.)