Australien hat seit letztem Sommer mit einer Stromkrise zu kämpfen. Drei Viertel der Elektrizität des Landes werden nach wie vor mit Kohle erzeugt. Und gerade die ist derzeit besonders knapp.
Zu Beginn des Jahres wurden einige Kohleminen in New South Wales und Queensland von Überschwemmungen heimgesucht. Gleichzeitig fielen weitere Minen wegen technischer Probleme aus, wie «BBC» berichtet. Dazu kommen steigende Energiepreise weltweit.
Lichter aus in Sydney
Der Bundesstaat New South Wales – zu dem auch die Metropole Sydney mit ihren rund vier Millionen Einwohner zählt – soll diesem Negativtrend nun mit einer simplen Massnahme entgegenwirken: Lichter ausschalten.
Der australische Energieminister Chris Bowen sagte diesbezüglich in einem Interview, die Menschen sollten jeden Abend zwei Stunden lang keinen Strom verbrauchen. «Wenn Sie die Wahl haben, wann Sie bestimmte Geräte einschalten, dann lassen Sie sie nicht zwischen 6 und 8 Uhr abends laufen», sagte er auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz in Canberra.
Extremer Preisanstieg
In Australien gibt es eine festgelegte Preisobergrenze von 300 australischen Dollar pro Megawattstunde. Diese wurde in letzter Zeit mehrfach erreicht. Weil aber die Obergrenze für mehrere Erzeuger unter den Produktionskosten lag, beschlossen diese kurzerhand, ihre Kapazitäten zurückzuhalten.
Tonight, the Australian Energy Market Operator has taken control of the power grid to try and keep Australia running. But, will the lights actually stay on? Andrew Stock from the Climate Council explains. pic.twitter.com/IKLW2N9U5F
— The Project (@theprojecttv) June 15, 2022
Am Mittwoch machten die Behörden dann einen noch nie dagewesenen Schritt: Sie setzten den Markt aus, legten die Preise fest und erklärten, die Erzeuger für die Unkosten zu entschädigen.