Waldschäden

225 Hektaren geschädigte Waldflächen im Aargau wieder aufgeforstet

06.07.2023, 17:04 Uhr
· Online seit 06.07.2023, 13:41 Uhr
Die Massnahmen zur Bewältigung der von Stürmen, Trockenheit, Borkenkäfern und Eschenwelke verursachten Waldschäden kommen gut voran. Die kantonale Abteilung Wald hat nach der Hälfte des von 2021 bis 2024 dauernden Programms eine positive Zwischenbilanz gezogen.
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Den Löwenanteil der 9,3 Millionen Franken, die der Grosse Rat im Dezember 2020 bewilligt hat, ist für Aufforstungen von Schadenflächen vorgesehen. Wie die Verantwortlichen des Kantons bei einem Medientermin am Donnerstag im Aarauer Oberholz erklärten, sind dafür über vier Jahre 7,2 Millionen Franken vorgesehen.

In den Jahren 2021 und 2022 wurden insgesamt 225 Hektaren Schadenfläche wiederbewaldet, in erster Linie durch Naturverjüngung mit Ergänzungspflanzungen. 29 Hektaren davon wurden mit Eichen bepflanzt, 11 Hektaren durch «Gastbaumarten» wie Douglasie, Baumhasel, Roteiche und Atlaszeder.

Eine Chance für die Natur

Allein der Forstbetrieb Aarau hat rund um die Stadt 12,1 Hektaren wiederbewaldet. Wenn ein starker Sturm einen Wald zerstöre, sei dies «für den Menschen eine Katastrophe, für die Natur eine neue Chance», sagte Stadtförster Roger Wirz. Auch im Oberholz wolle man «mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie».

Die nasskalte Witterung im Sommer 2021 habe dazu geführt, dass es weniger trockenheitsbedingte Schäden im Wald gab als befürchtet, erklärte Alex Arnet von der Abteilung Wald des kantonalen Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU). Inzwischen seien die Borkenkäferpopulation eher wieder am Anwachsen, auch weil 2022 das sonnigste und trockenste Jahr seit Messbeginn im 19. Jahrhundert war.

Klimawandel als Herausforderung

Die geringeren Käferschäden hatten zur Folge, dass bisher erst 1,2 Millionen Franken beansprucht wurden, viel weniger als vorgesehen. «Es ist aber eine Frage der Zeit, bis es diese Mittel braucht», sagte Fabian Dietiker, Leiter der Abteilung Wald. Die Anpassung der Waldbewirtschaftung an die sich ändernden Klimabedingungen sei eine permanente Herausforderung für die Waldeigentümer.

Nun solle der Kredit auf weitere vier Jahre erstreckt werden, wie das BVU in einer Mitteilung schreibt – ohne eine Krediterhöhung. Darüber zu entscheiden hat schlussendlich das Kantonsparlament.

Entscheidungsgrundlagen schaffen

Geld wurde auch in den Bereichen «Holzverwendung», «Entscheidungsgrundlagen» sowie «Weiterbildung und Beratung» eingesetzt. Im Rahmen des Moduls «Holzverwendung» werden Bauherrschaften über die Möglichkeiten des Holzbaus informiert und für die Holzherkunft sensibilisiert.

Im Modul «Entscheidungsgrundlagen» wurden Methoden zur Erhebung von Schadenflächen entwickelt. In mehreren Forstbetrieben laufen Pilotprojekte, um vom Rothirsch verursachte Wildschäden zu vermindern, sei es durch den Schutz von Jungpflanzen vor Verbiss-, Fege-, Schlag- oder Schälschäden oder durch eine verstärkte Bejagung.

Eine Studie untersuchte die Auswirkungen (invasiver) Neophyten. Das Projekt «CO2-optimierte Waldbewirtschaftung» geht der Frage nach, was die Bewirtschaftung des Aargauer Waldes und die Verwendung des Rohstoffes Holz als Baumaterial und Energieträger zum Netto-Null-Ziel beitragen kann.

Im Modul «Weiterbildung und Beratung» wurden diverse Kurse angeboten. Zudem stellt der Kanton Unterlagen bereit, die dabei helfen, die zukünftige Verschiebung der Verbreitungsgebiete der Baumarten abschätzen zu können.

veröffentlicht: 6. Juli 2023 13:41
aktualisiert: 6. Juli 2023 17:04
Quelle: ArgoviaToday

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