Gesundheit

Vor, während oder nach dem Essen? So ist Wasser trinken am gesündesten

· Online seit 17.03.2024, 13:35 Uhr
Je salziger das Essen, desto grösser der Durst. Aber Wasser gehört schliesslich zu einer Mahlzeit dazu, oder nicht? Wann ist der beste Zeitpunkt, um Wasser zu trinken? Eine Expertin klärt über Mythen auf.
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Im Sommer ist Wasser trinken ein Dauerthema. Es ist heiss, man schwitzt viel und muss nachtanken, auch während dem Essen. Doch wie ist es eigentlich in der Übergangszeit? Diesbezüglich entbrannte kürzlich eine Diskussion in der Redaktion.

Klar ist: Der Körper braucht viel Wasser. Der Mensch besteht ja schliesslich zu 60 Prozent aus Wasser. Die Wenigsten können mehr als drei Tage ohne Wasser überleben. Meist ist von der Empfehlung, man solle zwei Liter Wasser am Tag trinken, die Rede – obwohl eine Studie zeigte, dass den meisten Menschen 1,5 bis 1,8 Liter täglich genügen.

Doch rund ums Wassertrinken gibts noch weitere Mythen. So sagten Mami und Papi nach dem Essen doch stets, der Körper brauche Wasser für die Verdauung. Andere sagten vielleicht, Wasser zusammen mit dem Zmittag oder Znacht sei ungesund. Es verdünne die Magensäure.

Ein bisschen Wasser sorgt für eine gute Verdauung

Die Magensäure braucht dein Körper, um die Nahrung zu zersetzen. Bakterien spalten Proteine mithilfe von Enzymen und durch Muskelbewegungen in Magen und Darm wird das ganze Gegessene durchgeknetet. Dass das Wasser die Magensäure verdünnt und die Verdauung verlangsamt, sei so nicht korrekt, sagt Ernährungswissenschaftlerin Melanie Loessner von Vitamintexte. «Es gibt keine Hinweise dafür, dass das mässige Trinken von Wasser zu den Mahlzeiten die Magensäure zum Nachteil verdünnt und somit die Verdauung verlangsamt», so die Expertin.

Das Tellermodell der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE enthält sogar die Empfehlung für ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit. «Wasser trinken zu den Mahlzeiten, verdünnt den Speisebrei und ist bei der Verdauung und Verstoffwechselung von Nährstoffen das Transport- und Lösungsmittel», erklärt Loessner. «Es trägt also eher zu einer guten Verdauung bei.» Insbesondere bei einer faserreichen Mahlzeit, zum Beispiel bei Vollkornprodukten, helfe genügend Wasser beim Quellen des Speisebreis im Darm.

Vor dem Essen trinken bringt ein Sättigungsgefühl

Nun, wenn du vor dem Essen Wasser trinkst, ist das vor allem in dem Sinne gesund, dass du dich nicht überisst und keinen Heisshunger bekommst. Es ist der Trick für viele, die auf ihre Figur achten wollen. Der Magen dehnt sich durch das Wasser und ein leichtes Sättigungsgefühl stellt sich ein. Melanie Loessner weist aber darauf hin, dass dies für Kinder unter Umständen kontraproduktiv sein kann, «weil sie dann zu den Mahlzeiten bereits satt sind und kein natürliches Hungergefühl mehr spüren». Trinken zum Essen würde die Ernährungswissenschaftlerin aber auf keinen Fall verbieten.

Nach dem Essen Wasser trinken kann nicht schaden. Idealerweise erfolgt die Flüssigkeitsaufnahme laut Loessner gleichmässig über den Tag verteilt.

Wie viel Wasser ist gesund?

Die allgemeine Empfehlung zur Wassermenge, die während einer Mahlzeit getrunken werden soll, lautet ein Glas. «Hier würde ich mich aber auf das persönliche Durstgefühl verlassen», sagt Loessner. So könne der Durst bei sehr salzigen Mahlzeiten deutlich stärker sein. Dementsprechend sollte auch mehr Wasser getrunken werden.

«Wer keinen Durst bei den Mahlzeiten spürt, kann weniger trinken. Wichtig ist aber, dass über den Tag verteilt genügend getrunken wird», so die Ernährungswissenschaftlerin weiter. Die SGE empfiehlt täglich einen bis zwei Liter, bevorzugt in Form von ungesüssten Getränken. Alkoholische Getränke gehören nicht dazu.

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veröffentlicht: 17. März 2024 13:35
aktualisiert: 17. März 2024 13:35
Quelle: ZüriToday

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