Back to the 90s

Das steckt hinter der KI-«Yearbook Challenge»

13.10.2023, 20:10 Uhr
· Online seit 13.10.2023, 18:16 Uhr
Die «90s Yearbook-Challenge» nimmt momentan Social Media ein. Nicht nur das normale Fussvolk, sondern auch so einige Promis springen auf den Trend auf. Doch weshalb sind wir genau von den 90ern so fasziniert?
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Auf Social Media kursieren momentan überall angebliche Jahrbuchfotos, welche stark an die 90er-Jahre erinnern. Das liegt daran, dass die «90s Yearbook Challenge» trendet. Egal ob als Nerd, Cheerleader oder Sportler, in den Slides sind alle Arten von typischen US-amerikanischen Jahrbuchfotos zu finden. Auf den Trend sind auch so einige Promis aufgestiegen.

Zurückzuführen ist der Trend auf einen KI-Generator. Anhand der Epik-App können solche «Yearbook-Fotos» generiert werden. Der Trend ist bei den Leuten bereits so beliebt, dass sich die App der südkoreanischen Firma bereits in der Top-Charts der am häufigsten heruntergeladenen Apps befindet. Der Download ist zunächst gratis. Erst, wenn sich die Nutzer Jahrbuch-Fotos erstellen lassen möchten, müssen sie zahlen. Für knapp 10 Franken können 60 «Yearbook-Fotos» erstellt werden. Das Ganze dauert etwa zwei Stunden.

Hast auch du die KI-App ausprobiert? Dann zeig uns dein «Yearbook-Foto»!

Deshalb faszinieren uns die 90er

Nicht nur die Jahrbuch-Fotos machen die 90er-Jahre aus, sondern noch so einige weitere Aspekte. Supermodels, Technologie und gute Mucke. Die 90er waren ein Jahrzehnt der Superlative!

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Aufstieg des Technos

Dunkle Räume, schnell aufblitzende Lichteffekte und dröhnende Bässe – in den 90ern kam der Techno auf. Die 90er-Kids begannen in ihrer Freizeit, in Ekstase zu tiefen Bassdrum-Schlägen zu raven, während die Strobo-Lichter zuckten. Die neue Szene fand ihren Ursprung in Detroit. Ein afroamerikanischer Radio-DJ namens Electifying Mojo veranstaltete erste Shows der wummernden, textlosen Musik.

Der Sinn dahinter war, dass die Härte der Stadt erträglicher gemacht wird. So trafen sich die verschiedensten sozialen Gruppen in Industriehallen, um gemeinsam zu feiern. Obwohl die Verhältnisse in Europa andere waren, entwickelte sich der Techno auch hier zu einem Ort der Realitätsflucht. Als Erstes fand man den Techno in Berlin – etwas später war er dann auch in Zürich nicht mehr zu überhören. Viele internationale DJs legten in der Schweiz auf, da die Gagen hier um einiges höher waren als in anderen europäischen Städten.

Grosse Brüste und «Arschgeweihe»

Während vor den 90er-Jahren lediglich Häftlinge, Seeleute und Angehörige von Motorradclubs tätowiert waren, wollten ab Mitte der 90er alle etwas Kunst unter ihrer Haut verankern. Dabei waren bei den Männern ornamentale Tribal-Tattoos beliebt und bei den Frauen der gute, alte «Tramp Stamp», besser bekannt als «Arschgeweih». In der Zeit wollte sich niemand mehr unter seiner Kleidung verstecken, viel mehr versuchte man sich mit seinem Körper auszudrücken.

Doch nicht nur durch Tattoos wollten die Jungen etwas mehr auffallen, sondern auch durch permanente Veränderungen am Körper. So kam es, dass immer mehr Frauen sich ihre Brüste vergrössern liessen und ihre Lippen aufspritzen. Ihre Inspiration fanden sie bei Pamela Anderson, die 1993 durch die «Baywatch»-Serie bekannt wurde.

Supermodels

Während man in den 80ern noch von normalen Models sprach, kam in den 90ern das erste Mal der Begriff «Supermodels» zur Sprache. Cindy Crawford, Naomi Campbell, Linda Evangelista, Christy Turlington und Tatjana Patitz zählten zu dieser Zeit zu den fünf erfolgreichsten Supermodels. Dazu kam es, nachdem sie gemeinsam in George Michaels legendärem Musikvideo zum Song «Freedom» gewesen waren. Daraufhin liefen sie nicht nur auf allen internationalen Laufstegen, sondern landeten auch auf allen Zeitschriften-Covers der Welt.

Technologischer Wandel

Zu guter Letzt: Die 90er waren die Zeit eines technischen Wandels. Während zu Beginn des Jahrzehntes die meisten Menschen noch mit einem Telefon mit Kabel telefonierten, wurden im Jahr 1992 die ersten Mobilfunknetze in Betrieb genommen. Es dauerte nicht einmal ein halbes Jahrzehnt, bis sich die damaligen Hand- oder auch Funktelefone in der Gesellschaft etabliert hatten. Das erste Handy wurde geboren. Kassenschlager war damals das Nokia 8110. Mit ihm konnte man nicht nur telefonieren, sondern auch Textnachrichten, also sogenannte SMS versenden. Vor allem bei den Jungen machten sich die «Emoticons» wie :-) und :-( beliebt.

veröffentlicht: 13. Oktober 2023 18:16
aktualisiert: 13. Oktober 2023 20:10
Quelle: ArgoviaToday

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