Alles rund ums Haar

Haarausfall wegen Haargummis und Mützen? Wir decken die grössten Mythen auf

· Online seit 03.06.2023, 19:31 Uhr
Gibt es Haargummis, die schlecht für die Haare sind und verursachen Mützen tatsächlich Haarausfall? Larissa Müller ist Inhaberin des Coiffeursalons Chopf&Hoor in Murgenthal. Sie bringt Licht ins Dunkel und führt uns durch den Dschungel der Haarmythen.
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Mythos 1: Haare wachsen schneller, wenn man sie oft schneidet

Das ist falsch. Allerdings kann regelmässiges Haareschneiden helfen, dass das Haar um einiges schöner wächst. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn man lange Haare haben möchte. Durch häufiges Schneiden sorgt man dafür, dass das Haar in den Längen weniger bricht.

Mythos 2: Häufiges Huttragen verursacht Haarausfall

Das ist wahr. Jedoch nur dann, wenn man immer denselben Hut trägt und dieser immer und immer an derselben Stelle reibt. Das kann mit der Zeit zu Haarausfall führen. Vor allem in den Geheimratsecken ist das der Fall, was man oft bei den Männern sehen kann.

Mythos 3: Haargummis machen die Haare kaputt

Auch das ist wahr. Vor allem dann, wenn man die Haare immer an derselben Stelle zu stark zusammenbindet. Es führt zu Haarausfall und verursacht einen Knick. Dabei sind besonders Haargummi schädlich, welche ein Metallstück im Bund haben. Das Metall führt dazu, dass beim Entfernen Haare hängen bleiben und man sie so ausreisst. Im Allgemeinen kann man also sagen, dass man die Haare nicht immer an derselben Stelle zusammenbinden sollte und auch nicht zu fest am Haargummi reissen sollte.

Mythos 4: Zuerst sollte man Conditioner verwenden und dann erst Shampoo

Das ist ganz klar falsch. Ein Shampoo besitzt einen alkalischen pH-Wert, der dazu führt, dass die oberste Schicht der Haare geöffnet wird. Der Conditioner ist dafür da, dass das Haar geschlossen wird und so die Pflege des Haares damit abgeschlossen wird. Jedoch gibt es auf dem Markt Produkte, bei denen der Conditioner auch einen alkalischen pH-Wert hat. Diese braucht man jedoch für die Tiefenreinigung.

Mythos 5: Produkte, welche Silikone enthalten, sind schlecht für das Haar

Dieser Mythos kann man nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantworten. Es gibt nämlich gute und schlechte Silikone. In unseren Coiffeur Produkten sind beispielsweise auch Silikone enthalten. Diese werden jedoch in einem aufwendigen Prozess hergestellt und sind dazu da, damit das Haar geschmeidiger wird. Die Silikone aus den professionellen Produkten lassen sich recht einfach wieder auswaschen. Die billig hergestellten Silikone aus dem Drogeriemarkt sind jedoch schlecht für die Haare. Sie legen sich wie ein Mantel ums Haar und lassen sich so nicht mehr ausspülen. Nur mit einer Tiefenreinigung können die Silikone aus dem Haar wieder entfernen werden. Diese Silikone sind auch schlecht für die Umwelt.

Mythos 6: Spliss kann man mit Pflegeprodukten beseitigen

Das ist falsch. Allerdings kann man mit gezielten Produkten den Spliss vorbeugen und so verhindern, dass er überhaupt entsteht. Vor allem eine gute und umsichtige Pflege ist wichtig. Wenn man jedoch schon Spliss hat, dann hilft nur das Abschneiden der lästigen «Gäbeli». Regelmässig zum Coiffeur gehen kann ebenfalls verhindern, dass der Spliss sich weiter nach oben zieht.

Mythos 7: Manche Produkte beschleunigen das Haarwachstum 

Das ist falsch. Es gibt keine Produkte, die das Haarwachstum beschleunigen können. Larissa Müller sagt zu ihren Kundinnen und Kunden jedoch immer, dass die Haare der Spiegel der Seele seien. Sprich: Wenn man sich gut ernährt und man zufrieden ist, kann man das auch den Haaren ansehen. Sie können somit schneller wachsen und man hat weniger Haarausfall.

Mythos 8: Nasse Haare bürsten ist sehr ungesund

Das ist wahr. Besonders schlimm ist es, wenn man eine falsche Bürste besitzt und mit viel Druck bürstet. Es lohnt sich, ein Produkt in die Haare zu geben, mit dem sich das Haar leichter bürsten lässt. Besonders im nassen Zustand sind die Haare sehr empfindlich, da die Schuppenschicht noch nicht geschlossen ist. Es besteht Gefahr, dass die Haare brechen, wenn man zusätzlich noch viel Druck auswirkt. Ähnlich ist es, wenn man mit nassen Haaren zu Bett geht. Durch die Reibung des Kopfkissens wird das Haar beschädigt.

Mythos 9: Die Haare ständiger Hitze auszusetzen ist schädlich

Auch hier gibt es keine eindeutige Antwort. Das liegt daran, dass Hitze lediglich bei falscher Anwendung schädlich ist. Denn zu viel und zu lang ist fürs Haar schädlich. Werden die Geräte jedoch richtig angewendet, dann schadet es dem Haar nicht, sondern kann sogar pflegend wirken. Werden die Haare nach dem Waschen nicht zu heiss geföhnt, kann das Haar besonders geschmeidig und glänzend wirken. Es gilt zu vermeiden, dass beispielsweise das Glätteisen oder der Lockenstab zu heiss eingestellt ist. Wichtig ist auch, immer ein Hitzeschutz für die Haare zu verwenden.

Mythos 10: Das Shampoo kommt nur auf die Kopfhaut und der Conditioner in die Spitzen

Das entspricht der Wahrheit. Es reicht völlig aus, wenn man das Shampoo lediglich auf der Kopfhaut einmassiert. Coiffeure empfehlen sogar, dass man das Shampoo zusätzlich noch verdünnt. Die Produkte sind nämlich oft zu hoch konzentriert. Der Conditioner gehört nur auf die Längen und die Spitzen. Am Ansatz sind die Haare noch gesund und brauchen keine Pflege und die Kopfhaut ebenfalls nicht. Wenn man den Conditioner auf die Kopfhaut aufträgt, dann werden die Haare schneller fettig, was bedeutet, dass sie anschliessend auch mehr gewaschen werden müssen. Das ist wiederum schlecht für die Haare, da man sie höchstens alle drei Tage waschen sollte.

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veröffentlicht: 3. Juni 2023 19:31
aktualisiert: 3. Juni 2023 19:31
Quelle: ArgoviaToday

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