FCZ - FCB

Der Erzrivale kommt: Wie gut ist Zürich wirklich?

· Online seit 27.02.2022, 07:31 Uhr
In dieser Saison wird der Klassiker zwischen dem FCZ und Basel seinem Namen endlich wieder gerecht. Am Sonntag empfängt Tabellenleader FCZ den FCB zum Spitzenkampf. Dabei muss Zürich auf eine wichtige Teamstütze verzichten.

Quelle: ZüriToday / Eduard Brand

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Wenn der FC Zürich den FC Basel im Letzigrund empfängt, ist jeweils die ganze Stadt angespannt. Die Fans, weil es um mehr geht als nur um das Sportliche und die Behörden, weil es den Fans eben nicht nur um das Sportliche geht. In jeder Partie ist Feuer drin. In jeder Partie knistert es zwischen den Teams und den Fanlagern. In jeder Partie geht es immer um viel Prestige, Ruhm und Ehre. Diesen Sonntag geht es seit langem wieder einmal um mehr: Mit einem Sieg gegen den Verfolger aus Basel könnte der FCZ seinen Lauf Richtung Meistertitel fortsetzen. Die letzte Niederlage kassierte der FC Zürich Ende September ausgerechnet beim 1:3 im Klassiker gegen Basel.

Stürmische Zeiten in Basel

Aktuell liegt Basel bereits zehn Punkte hinter dem Leader aus Zürich. Ein FCZ-Sieg könnte den Vorsprung auf 13 Punkte ausbauen. Damit würde der FCZ zeigen, dass er entgültig wieder zu den Besten gehört. Bei einer Niederlage würde man den Basler Atem wieder im Nacken spüren. Wenn auch nur leicht. Mit einer Punkteteilung könnte der FC Zürich besser leben als das Team vom Rheinknie.

Deren Leben hat sich Anfang Woche durch den Trainer-Knall sowieso noch etwas erschwert. Basel-Trainer Patrick Rahmen musste seinen Posten räumen, sein Zürcher Assistent Boris Smiljanic ging freiwillig und der Interimstrainer Guillermo Abascal übernahm die Mannschaft. Wie der FC Basel damit umgeht, wird sich zeigen.

Zürich hält den Ball flach

Auf der anderen Seite ist es - wie in letzter Zeit so oft - ruhig. Alle machen Lärm um ihn und der einzige, der ruhig bleibt, ist der FCZ selbst. Angeführt vom ausgeglichenen Trainer André Breitenreiter, der stets von Partie zu Partie schaut. Angetrieben vom bodenständigen Captain Yannick Brecher, der genau weiss, wie es am Tabellenende aussieht. Angetan vom eiskalten Topscorer Assan Ceesay, der in dieser Saison zum wichtigen Eckpfeiler der Zürcher wurde.

Genau dieser Eckpfeiler wird dem FCZ im Klassiker gegen Basel nicht zur Verfügung stehen. Zudem sind Akaki Gogia und Fabian Rohner fraglich. Weil Assan Ceesay nach dem Last-Minute-Tor von Antonio Marchesano zu ausgelassen feierte, sah er mit dem Schlusspfiff seine achte gelbe Karte.

Wer ersetzt Topscorer Assan Ceesay?

Die Regel ist eindeutig: Assan Ceesay muss gegen Basel auf der Tribüne Platz nehmen. Kein Ceesay? Kein Problem. Zumindest wenn es nach FCZ-Trainer André Breitenreiter geht. «Wir haben uns mit verschiedenen Alternativen auseinandergesetzt. Am Sonntag werden wir diejenige Option ziehen, von der wir am meisten überzeugt sind», so der Deutsche an der Medienkonferenz am Freitagnachmittag. Ceesays Ausfall solle denn auch nichts an Zürichs Spielphilosophie ändern: Attraktiv und schnell nach vorne. «So haben wir unsere Fans schon die ganze Saison hindurch begeistert.» 

Spielt der FCZ wie so oft in einem Doppelsturm, gäbe es zwei Startplätze für vier potentielle Stürmer. In der Pole-Position sind Aiyegun Tosin und Wilfried Gnonto. Blaz Kramer war zum Rückrundenstart gegen Servette der Ceesay-Ersatz. Im Derby gegen GC sprang dann Antonio Marchesano im Sturm in die Bresche. Wer auch immer für Ceesay spielen mag: Alle FCZ-Spieler sind heiss auf den Klassiker gegen Basel.

Auch der neue FCB-Trainer hat vorne die Qual der Wahl. Mit dem Russen Fedor Chalov und dem Ungaren Adam Szalai schlossen sich dem FCB im Winter zwei neue Stürmer an. Zu letzterem findet Breitenreiter, der Szalai aus der gemeinsamen Zeit in der Bundesliga kennt, lobende Worte: «Ich bin mir sicher, am Saisonende wird seine Torzahl zweistellig sein.» Er und Chalov sollen den zur AC Fiorientina gewechselten Arthur Cabral ersetzen, dem im Klassiker Ende Oktober gegen den FCZ ein Traumtor gelang. Danach schien das Spiel für den FCZ bereits verloren. Doch schliesslich netzte Assan Ceesay in letzter Sekunde zum 3:3-Unentschieden ein. Im Letzigrund brach pure Extase aus. So ist es eben: Im Klassiker geht es um viel Prestige, Ehre und Ruhm.

veröffentlicht: 27. Februar 2022 07:31
aktualisiert: 27. Februar 2022 07:31
Quelle: ZüriToday

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