Die sportliche Affiche in der laufenden Super League rückte in den letzten Tagen in den Hintergrund. Eine (einmal mehr) angedachte Modusänderung inklusive einer Aufstockung auf zwölf Teams und möglicher Playoffs sorgte für Schlagzeilen – und für teils hitzige Debatten. Bricht der Fussball in der Schweiz mit der Tradition und führt er auf die übernächste Saison die in allen anderen Mannschaftssportarten üblichen Playoffs ein? Am 20. Mai wird darüber entschieden – zwei Tage vor der 36. und letzten Runde der Super League.
Entschieden könnte bis dann das Meisterrennen schon längst sein. Die jetzige Tabellensituation spielt den Befürwortern der Playoffs in die Karten. Der FCZ führt acht Runden vor Schluss mit zwölf Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Basel und dürfte, falls er auf der Zielgeraden nicht noch komplett einbricht, den ersten Meistertitel seit 2009 feiern.
Am Sonntag können die Zürcher mit einem Sieg beim zuletzt unsteten Servette einen weiteren Schritt Richtung Titel machen, zumal der FCB kurz danach beim seit der Winterpause noch ungeschlagenen St.Gallen antritt. Führen die Ostschweizer, das beste Team der Rückrunde, ihre Serie auch gegen die Basler fort, setzen sie die vor ihnen klassierten Young Boys und Lugano im Kampf um die europäischen Plätze weiter unter Druck.
Beim Duell im Kybunpark liegen zumindest statistisch gesehen die Vorteile bei den Gästen aus Basel: St.Gallen gegen Basel ist seit langem die einzige Paarung in der Super League, in der meistens der Gast gewinnt. Seit Februar 2018 siegten die St.Galler in Basel fünfmal, die Basler in St.Gallen sechsmal. Heimsiege gab es in dieser Zeit nur je einen.