Behörden schliessen Südkurve für Lausanne-Spiel – FCZ wehrt sich
Quelle: FCZ-Chaoten attackieren Polizisten in Zürich / 22.1.2024 / Leserreporter / A. Köhli / ZüriToday / Linus Bauer
Am Sonntag kam es im Letzigrund in Zürich Altstetten nach dem Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel zu Ausschreitungen. Dabei griffen Zürcher Fussball-Chaoten die Polizei an. Daraus ziehen die Bewilligungsbehörden der Städte und Kantone Konsequenzen. «Die Bewilligungsbehörden der Städte und Kantone tolerieren keine Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten», teilt die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) am Dienstag mit.
Laut der Mitteilung wurden die Polizistinnen und Polizisten mit brennenden Handlichtfackeln, Rauchpetarden, Feuerwerk, Steinen und Flaschen angegriffen beziehungsweise beworfen. Auch wurden Barrikaden mit Abfallcontainern errichtet. Dies sei selbst der Fall gewesen, nachdem die Extrazüge mit den Fans des FC Basel Zürich bereits verlassen hätten.
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FCZ wehrt sich gegen Urteil
Diese Ausschreitungen seien wegen ihrer Intensität von der Arbeitsgruppe Bewilligungsbehörden einstimmig als gravierend eingestuft worden, heisst es weiter. «Als Massnahme wurde beschlossen, den Heimsektor des FC Zürich beim Heimspiel gegen Lausanne-Sport vom 31. Januar 2024 zu schliessen.» Dabei handelt es sich um die Sektoren mit den Stehplätzen der Südkurve.
Laut der Mitteilung beurteilen die Swiss Football League und der FC Zürich die Ereignisse vom Sonntag zwar als gravierend, erachten eine Sektorsperrung aber als nicht verhältnismässig.
Der FCZ reagierte am Dienstag mit Widerstand. Der Club Wert lege Wert auf die Feststellung, dass er am letzten Sonntag sämtliche Sicherheitsauflagen, welche in seinem direkten Einflussbereich im Stadion lägen, erfüllt habe. «Der FC Zürich verurteilt die Vorkommnisse, welche sich am Bahnhof Altstetten ereigneten und distanziert sich von diesen.» Allerdings habe sich der FC Zürich an der Videokonferenz gegen das verhängte Urteil ausgesprochen.
Es brauche Dialog statt Strafe
«Für den FC Zürich ist die aktuelle Kollektivstrafen-Praxis weder zielführend noch fair», so der Club. Der FC Zürich sei nach wie vor der Meinung, dass die effektiven Täterinnen und Täter ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden müssten. «Mit der heutigen Praxis wird der Grossteil der Fans bestraft, die weder direkt noch indirekt die Verursacher solcher Vorkommnisse sind.» Damit Fussballspiele möglichst ohne Zwischenfälle durchgeführt werden könnten, brauche es weiterhin den konsequenten Dialog mit Clubs, Liga und Fans.
Auch muss laut dem Club die Frage geklärt werden, inwieweit ein Club tatsächlich dafür verantwortlich gemacht werden kann, wenn Vorfälle ausserhalb seines Einflussbereiches und ausserhalb des geographischen Stadionrayons geschehen. Er kündigt an, vom Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich eine anfechtbare Verfügung anzufordern. «Damit soll konkret geklärt werden, wie weit die Verantwortung eines Clubs aus rechtlicher Sicht gehen darf.»
(bza)