Es wird immer absurder: Das asiatische Olympia-Komitee hat die asiatischen Winterspiele 2029 nach Saudi-Arabien vergeben. Das Berggebiet «Trojena» erhielt am Dienstag in Kambodscha den Zuschlag für die Ausrichtung. Trojena ist Teil der futuristischen Planstadt «Neom», die sich demnach 170 Kilometer entlang des Roten Meeres erstrecken soll. Bislang sind allerdings nur wenige Gebäude des geschätzten 500 Milliarden Dollar teuren Projekts realisiert worden. Der grösste Teil ist weiterhin nur karge und öde Landschaft, das Berggebiet eingeschlossen.
Dies sei ein grossartiger Sieg für die saudische Nation und die ganze Golfregion, gibt Sportminister Prinz Abdulaziz Bin Turki Al Faisal nach Vergabe an. 47 Wettbewerbe sollen bei dieser Veranstaltung ausgetragen werden.
#SaudiArabia to host Asian Winter Games in 2029 in yet to be built ski resort - #Trojena will be first outdoor ski resort in Gulf - it’s part of futuristic & controversial #NEOM project #تروجينا2029 #تروجينا #الألعاب_الاسيوية_الشتوية@saudiolympic pic.twitter.com/9brc7grz6V
— Business Middle East (@VisitMena) October 4, 2022
100 Prozent erneuerbare Energien
Trojena liegt etwa 50 Kilometer von der Küste entfernt in einer Höhe von 1500 bis 2600 Metern. Zeitweise können die Temperaturen im Winter um den Gefrierpunkt fallen, die Gegend ist allerdings trocken. Es wäre das erste Wintersportgebiet auf der arabischen Halbinsel.
Hier finden die Winter-Asienspiele 2029 statt...#trojena #AsianWinterGames pic.twitter.com/Qe1pMdfVfn
— Bocko (@databocko) October 4, 2022
Alle Wettbewerbe sollen auf Kunstschnee ausgetragen werden. Dennoch soll die Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Zusätzlich sind Familien- und Wellnessangebote rund um den Ort geplant.
Saudi-Arabien tritt in Konkurrenz
Mit dem geplanten Projekt will das streng autokratisch geführte Saudi-Arabien in Konkurrenz zu Städten wie Doha oder Dubai treten. Das Regime steht wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik und bemüht sich schon länger um grosse und weltweit anerkannte Sportereignissen zur Aufbesserung des Image. Die Saudis richten unter anderem bereits einen Formel-1-Grand-Prix aus und erhielten auch die Zusagen für die Asienspiele 2034.
(sib)
So soll die Planstadt «Neom» dereinst aussehen:
Quelle: BärnToday / Warner Nattiel