Betrug

Warum du bei der Twint-Zahlung genau hinschauen solltest

23.02.2024, 10:16 Uhr
· Online seit 23.02.2024, 06:01 Uhr
Im Gegensatz zu Karten und Bargeld besteht bei Twint keine Diebstahlgefahr. Gegen missbräuchliche Verwendung ist jedoch auch dieses System nicht ganz sicher. Das zeigt ein Vorfall an der Luzerner Fasnacht, bei dem ein Verein eine Umsatzeinbusse von rund 1000 Franken beklagen musste.
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Twint ist aus dem Alltag vieler Schweizerinnen und Schweizer nicht mehr wegzudenken. Rund 590 Millionen Mal wurde im 2023 «getwintet», wie das Zahlungssystem Ende Januar mitteilte. 72 Prozent davon waren Zahlungen im Handel. Trotz der vielen Vorteile kommt es aber immer wieder zu Betrugsversuchen.

Beispielsweise am Turnerabend einen Screenshot in den Gruppenchat stellen, damit alle gratis rein kommen. Oder einfach ein Blatt Papier mit dem Twint-Logo und der eigenen Handynummer ausdrucken und auf die Bar legen, um das Geld der Kundschaft auf das eigene Konto fliessen zu lassen. Die Möglichkeiten, wie man mit Twint an unrechtmässiges Geld kommen kann oder selbst keines ausgeben muss, sind vielseitig.

Auch der Firma selbst sind solche Fälle bekannt. Solche Maschen seien jedoch Einzelfälle, wie Twint auf Anfrage von ArgoviaToday mitteilt. Weiter heisst es: «Twint als Zahlungsmittel ist sehr sicher – die bargeldlosen Zahlungen landen direkt auf dem Konto der Zahlungsempfänger und es besteht im Gegensatz zu Bargeld keine Verlust- oder Diebstahlgefahr.»

Twint haftet nicht

Aus rechtlicher Sicht sind solche Aktionen je nach juristischer Beurteilung grundsätzlich mit einer Übertretung oder einem Vergehen gleichgesetzt, erklärt Adrian Schuler, Mediensprecher der Aargauer Staatsanwaltschaft, gegenüber ArgoviaToday. Das könne unter anderem einen Strafbefehl zur Folge haben.

Wer Einsatzbussen wegen derartigen Betrugsmaschen zu beklagen muss, hat schlechte Karten für eine Rückerstattung. Twint hält in seinen AGB fest: «Die Haftung der Twint AG für Folgeschäden, entgangenem Gewinn, Datenverluste ist – soweit gesetzlich zulässig – in jedem Fall ausgeschlossen».

Warum du zwei Mal hinschauen solltest

Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Echtheit von Zahlungen via Twint sehr leicht anhand einiger Merkmale festgestellt und damit verhindert werden kann.

Beispielsweise unterscheidet sich der Bestätigungsbildschirm bei kommerziellen Zahlungen sowohl inhaltlich als auch visuell von Überweisungen an Privatpersonen. Neben dem Kaufbetrag werden bei jeder Zahlung das aktuelle Datum und die Uhrzeit einer Transaktion eingeblendet. Für das Personal genügt also in der Regel ein Kontrollblick auf die Uhrzeit, um zu bestätigen, dass es sich um eine legitime Zahlung handelt. Bei Zahlungen zwischen Privatpersonen werden auf dem Bestätigungsbildschirm weder Datum noch Uhrzeit eingeblendet. Auch Name und Logo des Zahlungsempfängers oder des jeweiligen Vereins sind auf dem Bestätigungsbildschirm sichtbar.

Des Weiteren haben Zahlungsempfänger die Möglichkeit, alle Zahlungen im Twint-Händlerportal per E-Mail oder SMS in Echtzeit bestätigen zu lassen. So ist auf dem eigenen Gerät direkt zu erkennen, wenn eine legitime Zahlung eingegangen ist.

veröffentlicht: 23. Februar 2024 06:01
aktualisiert: 23. Februar 2024 10:16
Quelle: ArgoviaToday

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