Quelle: TeleM1
Im Gegensatz zum Autofahren oder Zugreisen ist das Velofahren gratis. Politiker fordern deshalb eine Vignette für das Velo. Die Politiker begründen die Forderung mit dem massiven Ausbau des Veloweg-Netzes, den das Parlament soeben beschlossen hat. «Vernünftig wäre ein Preis von 20 Franken pro Velo und Jahr», sagt der SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner, Initiator der Motion.
Einnahmen von 100 Millionen Franken
Der Ausbau werde rund zwei Milliarden Franken kosten, sagt Giezendanner. Velofahrer tragen schon heute nicht alle Kosten, die sie verursachen. Die Einführung der Vignette brächte dem Bund jährlich etwas über 100 Millionen Franken einnahmen. «Künftig sollen Velofahrer gleich wie Autofahrer, Töfffahrer und Zugreisende behandelt werden.» Denn wer, wie die Velofahrer, mit dem neuen Veloweg-Gesetz zusätzliche Rechte bekomme, müsse auch zusätzliche Pflichten auf sich nehmen. Das gelte auch in finanzieller Hinsicht.
«Velofahrer leisten als Steuerzahler Beitrag»
Die Forderung mitunterzeichnet haben unter anderem die freisinnige Zürcher Nationalrätin Doris Fiala sowie Nationalrat Fabio Regazzi von der Mittepartei. 44 Parlamentarier haben den Vorstoss insgesamt unterzeichnet.
Wenig Verständnis für die Idee hat die linke Seite. «Vom Ausbau der Velowege profitieren nicht nur die Velofahrer, sondern alle», sagt SP-Nationalrat und Präsident von Pro Velo Schweiz, Matthias Aebischer. Wenn der motorisierte Verkehr und der Veloverkehr getrennt werden, bringe das auch für Auto- und Lastwagenfahrer mehr Sicherheit, so der Nationalrat. Ausserdem zahle jeder Velofahrer als Steuerzahler bereits einen Beitrag an den Unterhalt der Infrastruktur aller Verkehrsteilnehmer. Gemäss Berechnungen der Sonntagszeitung kostete Velofahren im Jahr 2015 insgesamt 5,6 Milliarden Franken. Darin enthalten sind etwa Kosten für den Unterhalt von Velowegen sowie Unfall- und Anschaffungskosten.
Ganz neu ist die Idee der Vignette fürs Velo nicht. Erst vor zehn Jahren, also 2012, wurde die Vignette abgeschafft. Damals kostete diese jedoch nur fünf bis zehn Franken und deckte vor allem Schäden, die durch Unfälle entstanden. Seither kommen für Schäden, die Velofahrerinnen und Velofahrer verursachen deren privaten Haftpflichtversicherungen auf.