Schweiz

Tierschützer wehren sich gegen «Wolfs-Massaker»-Pläne des Bundes

· Online seit 05.09.2023, 08:52 Uhr
70 Prozent aller Schweizer Wölfe sollen zum Abschuss freigegeben werden. So sehen es Planungen des Bundesamts für Umwelt vor. Kritiker befürchten ein «Wolfs-Massaker».

Quelle: +41, Archivbeitrag vom 21. August 2023.

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Im September 2020 hat die Stimmbevölkerung das neue Jagdgesetz abgelehnt. Damals ging es unter anderem um eine präventive Reduktion des Wolfsbestandes in der Schweiz. Nun will das Bundesamt für Umwelt dem Wolf aber offenbar trotzdem ans Leder. Gemäss einem noch nicht öffentlichen Entwurf zur neuen Jagdverordnung soll der Bestand der Wildtiere um rund 70 Prozent eingedämmt, sprich abgeschossen werden.

Gegen diese Pläne regt sich Widerstand. Die Kampagnenorganisation Campax startete am vergangenen Wochenende eine Petition, die auf Umweltminister Albert Rösti abzielt. «Stoppen Sie das Wolfs-Massaker!», lautet die Parole der Unterschriftensammlung. Bis Montagmittag hatten sich fast 7000 Personen daran beteiligt, berichtet der «Blick».

Umweltverbände werden dem Bund vor, dem Wolf in der Schweiz den Garaus machen zu wollen. Tatsächlich will Röstis Umweltdepartement die ordentlichen demokratischen Entscheidungswege abkürzen. Eine ordentliche Vernehmlassung zur neuen Jagdverordnung findet laut Blick gar nicht erst statt. Und schon ab Dezember soll der Wolf zum Abschuss freigegeben werden. Ein involvierter Regierungsrat spricht von einem «Massaker», das sich anbahne.

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Aus Sicht der Umweltverbände ist das Vorgehen des Bundes unverständlich. Campax betont in der neuen Petition, dass die Zahl der gerissenen Nutztiere in der Schweiz zurückgegangen sei, obwohl die Anzahl Wölfe steigt. Das zeige, dass die ergriffenen Herdenschutz-Massnahmen wirksam seien. Der Wolf müsse geschützt, nicht abgeschossen werden.

(osc)

veröffentlicht: 5. September 2023 08:52
aktualisiert: 5. September 2023 08:52
Quelle: Today-Zentralredaktion

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