Überraschung

SP-Präsidium taucht auf Wahlkampf-App der Grünen auf

· Online seit 17.08.2023, 19:01 Uhr
Die Grünen haben eine App lanciert, auf der Mitglieder verschiedene Aufgaben zugunsten der Partei erledigen können. Auch die SP-Spitze hat sich mit einem Profil registriert. Co-Präsident Cédric Wermuth erklärt, was dahintersteckt.
Anzeige

Mattea Meyer und Cédric Wermuth haben sich unter die Grünen gemischt. Anfang August lancierten die Grünen die Wahlkampf-App «Avanti Verdi». Dabei erledigen die Parteimitglieder Wahlkampfaufgaben, welche die kantonalen oder nationalen Parteien stellen. Zur Belohnung gibt es Punkte. Inmitten der Profile der grünen Parteimitglieder taucht dort auch ein Profil mit Mattea Meyers Foto und Cedric Wermuths Name auf.

Das SP-Duo scheint bereits einige Aufgaben für die Grünen erledigt zu haben: Ihr Profil belegt auf der «Bestenliste» am Mittwoch immerhin Platz 150 mit 54 Punkten von total 1007 Plätzen. Auf dem ersten Platz rangiert Antonia Durisch, Mitglied der Alternativen – die Grünen Zug, auf dem zweiten Grünen-Präsident Balthasar Glättli.

Die Grünen freut das Engagement. «Selbst Mattea Meyer und Cédric Wermuth können die Finger nicht von unserer grünen Mitmach-App lassen», schrieb die Partei in einem Instagram-Post.

«Wollte zuerst einen Decknamen wählen»

Cédric Wermuth erklärt, was hinter dem SP-Profil inmitten von Grünen steckt. «Wir haben die Partei nicht gewechselt», sagt er scherzhaft zur Today-Redaktion. Er habe das Profil lediglich erstellt, weil ihn die App interessiert habe. «Zuerst überlegte ich mir, einen Decknamen zu wählen. Danach habe ich mir aber den Scherz erlaubt mit Mattea Meyers Foto und meinem Namen im Profil.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Er finde es immer spannend, wie andere Parteien Wahlkampf betrieben, sagt Wermuth. «Ich habe keine Mühe, gute Ideen von anderen Parteien anzuschauen.» Die 54 Punkte hat er aber nicht erzielt, weil er sich tatsächlich für die Grünen engagiert. Da die Grünen auf Ehrlichkeit setzen, kontrolliert auf der App niemand, ob die Aufgaben tatsächlich erledigt wurden. «Als ich die App ausprobierte, klickte ich dummerweise einige Aufgaben als erledigt an», sagt Wermuth.

Scherzhafte Reaktionen

Das Profil des SP-Duos sorgte bei Parteimitgliedern für Aufsehen. «Nach dem Post der Grünen haben mich einige SP-Mitglieder und Grüne scherzhaft gefragt, ob wir die Partei gewechselt hätten», sagt Wermuth.

Verwirrung soll das Neugierde-Profil im Wahlkampf aber nicht stiften. Er habe es am 7. August erstellt, sagt Wermuth und habe es schon länger nicht mehr genutzt. «Im Verlauf der nächsten Tage werde ich mich vom Profil verabschieden.»

Widmen wird er sich dann weiterhin dem Wahlkampf der SP. «Wir sind dran, es ist immer intensiv. Aber ich bin optimistisch», sagt Wermuth. Inspiriert hat ihn die App der Grünen bisher nicht. «Der Fun-Faktor hat sich bei mir in Grenzen gehalten.» Zudem setze die SP im Wahlkampf mehr auf direkte Kontakte mit Menschen als auf digitale Tools.

veröffentlicht: 17. August 2023 19:01
aktualisiert: 17. August 2023 19:01
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch