Ein Team von Forscherinnen und Forschern der Universität Basel untersuchte am Beispiel des Skigebiets Andermatt-Sedrun-Disentis welchen Einfluss der Klimawandel auf die Skigebiete haben wird, wie die Universität Basel am Mittwoch mitteilte. Ihre Ergebnisse erschienen kürzlich im «International Journal of Biometeorology».
Künstliche Beschneiung kann laut der Studie zwar zumindest in den höher gelegenen Teilen des Skigebiets – über 1800 Meter über Meer – eine 100-tägige Skisaison gewährleisten. Aber für das Geschäft während der Weihnachtsferien dürfte es in kommenden Jahrzehnten knapp werden, da es im Vorfeld oft nicht kalt genug wird.
Schneekanonen sind nur teilweise die Lösung
«Hier setzt die Physik der technischen Beschneiung natürliche Grenzen», liess sich Studienautorin Erika Hiltbrunner in der Mitteilung der Universität Basel zitieren. Zu einem gewissen Grad könne man die Situation womöglich mit neuen Schneekanonen auffangen, aber eben nur teilweise, schrieben die Forschenden.
Für das Skigebiet Andermatt-Sedrun-Disentis wird der Wasserverbrauch für Kunstschnee laut der Studie bis Ende Jahrhundert um rund 80 Prozent steigen. In einem durchschnittlichen Winter gegen Ende des Jahrhunderts beliefe sich der Verbrauch also auf rund 540 Millionen Liter Wasser. Heute sind es 300 Millionen Liter.
Wasserreserven für Stromerzeugung oder Skigebiete
Die Wasserreserven des Oberalpsees, die für die künstliche Beschneiung genutzt werden, dürften laut der Studie noch bis Mitte des Jahrhunderts reichen. Allerdings werden diese Wasserreserven auch zur Stromerzeugung genutzt. Es werde deshalb wahrscheinlich zu Konflikten zwischen dem Wasserbedarf für das Skigebiet und jenem für die Stromerzeugung kommen, heisst es in der Studie.
Fest stehe ausserdem, dass die verstärkte Beschneiung die Kosten und damit auch die Preise für die Skiferien in die Höhe treiben wird. «Irgendwann können sich Personen mit durchschnittlichem Einkommen solche Ferien schlicht nicht mehr leisten», so Hiltbrunner.
(sda/log)