Schwyzer SVP-Politiker wegen versuchter Vergewaltigung angeklagt
Im Juni 2021 soll sich Diethelm in Zürich mit einer Prostituierten verabredet haben. Wie die «NZZ» schreibt, seien sadomasochistische Rollenspiele geplant gewesen. Der Schwyzer soll für fünf Stunden 4200 Franken geboten haben.
Prostituierte rief vom Balkon um Hilfe
Als es zum Treffen kam, soll er die Frau stark gewürgt haben, was bei ihr zu mehreren Verletzungen führte. Weiter wird Diethelm beschuldigt, sie mit einer unbekannten Substanz betäubt und sexuell gefügig gemacht zu haben, so die «NZZ» weiter. Schürfwunden, Verbrennungen und Verätzungen um den Mund und am Kinn seien die Folge davon gewesen.
Die Frau habe sich daraufhin befreien können und sei auf den Balkon geflüchtet, wo sie um Hilfe gerufen habe. Der Beschuldigte soll dann versucht haben, sie wieder zurück ins Zimmer zu bringen, woraufhin es zu einem Handgemenge gekommen sei.
Vier Jahre Freiheitsstrafe gefordert
Dem SVP-Politiker wird zusätzlich die Beschaffung von pornografischen Bildern vorgeworfen. Laut der «NZZ» seien bei einer Auswertung seines Mobiltelefons und seines Laptops über 50 Bilder von sexuellen Handlungen mit Tieren gefunden worden.
Von der Staatsanwaltschaft wird eine Freiheitsstrafe von vier Jahren sowie 1000 Franken Busse gefordert. Für Bernhard Diethelm gilt die Unschuldsvermutung.
Kein unbeschriebenes Blatt
Es ist nicht das erste Mal, dass Diethelm für Schlagzeilen sorgt. 2007, damals war Diethelm Präsident der Jungen SVP, sprach er sich in einem Leserbrief an den «Boten der Urschweiz» für den verurteilten Holocaust-Leugner Philippe Brennenstuhl aus. Die Zeitung publizierte den Artikel «Braune Hilfe von JSVP-Sekretär», woraufhin Diethelm beim Presserat Beschwerde einreichte – erfolglos.
Während der Corona-Pandemie war der SVP-Politiker beim «Aktionsbündnis Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik» dabei, welches Unterschriften für das zweite Referendum gegen das Covid-19-Gesetz sammelte.
2020 wurde Diethelm als politischer Sekretär der SVP Schwyz abgewählt, nachdem er ein SVP-Mitglied unterstützte, das wegen vermeintlicher Sympathiekundgebungen für Adolf Hitler Schlagzeilen machte.
(red.)