Konflikt

Schweizer Politiker reisen im Februar nach Taiwan

· Online seit 15.01.2023, 13:45 Uhr
Fünf Schweizer Nationalrätinnen und Nationalräte reisen im Februar nach Taiwan. Sie gehören der parlamentarischen Gruppe Schweiz-Taiwan an. China kritisiert den Besuch scharf und warnt vor «falschen Signalen».
Anzeige

Co-Präsident Fabian Molina sagt, es handle sich um ein «Zeichen der Unterstützung für die Demokratie in Taiwan». Der Zürcher SP-Nationalrat bestätigte damit auf Anfrage eine Meldung der «NZZ am Sonntag». Auf dem Programm stünden Treffen mit Regierungs- und Parlamentsmitgliedern. Die Gruppe wolle sich ein Bild machen von bereits bestehenden oder möglichen künftigen Kooperationen. Das Programm sei aber noch nicht fertig.

Mehr als 30 Parlamentsmitglieder

Nach Taiwan reisen ausser Molina der zweite von drei Co-Präsidenten der Gruppe, Nicolas Walder (Grüne/GE), sowie Mustafa Atici (SP/BS), Léonore Porchet (Grüne/VD) und Yves Nidegger (SVP/GE). Nicht dabei ist der dritte Co-Präsident, Ständerat Marco Chiesa (SVP/TI). Die parlamentarische Gruppe Schweiz-Taiwan umfasst mehr als 30 Parlamentsmitglieder.

Die Gruppe möchte auch Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen treffen, doch sei es offen, ob das klappe, so Molina. Die Reise soll vom 5. bis 10. Februar dauern. Eine Reaktion seitens Chinas, das die Insel Taiwan als Teil der Volksrepublik China sieht, habe er bisher nicht erhalten, sagt Molina weiter. Doch seien ja die Reisepläne erst gerade publik geworden.

China hat in der Vergangenheit erbost auf Besuche ausländischer Parlamentsdelegationen auf Taiwan reagiert. So protestierte etwa Peking im Oktober, als deutsche Parlamentarier auf die Insel flogen. 

Flug und Hotel auf eigene Kosten

Auf die Reise der Schweizer Delegation reagiert die chinesische Botschaft in Bern auf Anfrage der «NZZ am Sonntag» scharf. Der Text ist zwar freundlich formuliert, enthält aber Warnungen: Man hoffe, so heisst es im Schreiben, dass die Schweizer Parlamentarier «der Wahrung des Friedens über der Taiwan-Strasse Priorität einräumen», «auf jegliche Form von offiziellen Kontakten mit den Behörden Taiwans verzichten» und «keine falschen Signale an die Separatisten aussenden», welche die Unabhängigkeit Taiwans anstrebten. 

Laut Molina waren die Reisepläne in der parlamentarischen Gruppe Schweiz-Taiwan nicht umstritten. Sogenannte Freundschaftsgruppen wie die parlamentarische Gruppe Schweiz-Taiwan gibt es viele in Bundesbern. Den Taiwan-Flug und die Hotelübernachtungen bezahlen die Parlamentsmitglieder selber.

(sib/sda) 

veröffentlicht: 15. Januar 2023 13:45
aktualisiert: 15. Januar 2023 13:45
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch