Um 8.30 Uhr werden am Mittwoch, 3. Mai sechs mutigen Jugendlichen die Augen verbunden. Mit einem Bus werden die Schülerinnen und Schüler aus Küssnacht im Kanton Schwyz an einen ihnen unbekannten Ort gebracht, 45 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Um 9.15 Uhr startet die Challenge. Das Ziel: Innerhalb von vier Tagen zu Fuss den Heimweg finden.
Zum vierten Mal werden Küssnachter Jugendliche im Rahmen des Projekts «Heiwäg» des Jugendhauses Oase irgendwo in der Innerschweiz ausgesetzt. Wo es wohl hingeht?
Nur mit Karten und Kompass ausgerüstet
Nach der Aussetzung der Truppe irgendwo im Nirgendwo der Innerschweiz gilt es erstmal, sich zu organisieren. Eine Jugendarbeiterin und ein Jugendarbeiter begleiten den jungen Trupp, helfen aber nur mit dem Allernötigsten.
Quelle: ZüriToday / Olivia Eberhardt
«Zu Beginn erhalten die Jugendlichen grossräumige Karten und einen Kompass vom Begleiter-Team», erklärt Marion Räber, Stellenleiterin des Jugendhauses Oase. So können sie gemeinsam diskutieren, wo es hingehen soll. «Die Jugendarbeitenden halten sich bei allem zurück und geben erst dann einen Tipp, wenn es unbedingt nötig ist», sagt Räber. Beispielsweise dann, wenn sie sich gröber verlaufen.
40 Franken Budget für vier Tage
Auf dem Weg dürfen die jungen Abenteurerinnen andere Menschen nach dem Weg, einer Übernachtungsmöglichkeit oder dem nächsten Supermarkt fragen. Denn auch ums Essen müssen sich die Jugendlichen selbst kümmern. Jede Person erhält 40 Franken für die nächsten vier Tage.
«Gemeinsam entscheiden sie, wie sie sich ihre Verpflegung besorgen und was sie essen möchten», so Räber. Das Begleiter-Team nimmt Gaskocher und Töpfe fürs Lagerfeuer mit – ums Kochen müssen sich die Schülerinnen und Schüler selber kümmern. Beim Marsch-Antritt bekommen die Jugendlichen ein kleines Znünipäckli mit Weggli, Traubenzucker und einem Getränk. «Davon wissen sie aber noch nichts», sagt Räber.
Handy ist verboten
Sonst erhielten die Teilnehmenden vor Antritt lediglich eine Packliste. Bequeme, feste Schuhe und Kleidung für jedes Wetter seien das Wichtigste für die viertägige Odyssee. «Die Herausforderung besteht darin, für jede Eventualität gewappnet zu sein und gleichzeitig nicht zu viel zu packen», sagt die Stellenleiterin des Projekts.
Elektrogeräte sind aber strengstens verboten auf der Tour. «Einige geben ihr Handy in die Obhut von Kollegen. Diese kümmern sich um die Social-Media-Aktivitäten der Wanderer, während diese unterwegs sind», erklärt Räber. «Zwei haben aber kein Social Media, einer davon gar kein Handy», so die Stellenleiterin.
«Es braucht Mut»
Während die Handy-freie Zeit für die einen keinen Unterschied macht, ist es für andere eine ziemliche Herausforderung. Marion Räber ist aber überzeugt: «Es braucht für alle Jugendliche etwas Mut, sich für das Projekt anzumelden.»
Wie sich die sechs Mutigen auf ihrer Reise bis am Samstag schlagen, kannst du bei ZüriToday weiterverfolgen.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.