Detailhandel

Migros erhöht Löhne und Vergütungen für die Angestellten

· Online seit 22.11.2022, 09:14 Uhr
Die Angestellten der Migros erhalten im kommenden Jahr mehr Lohn und höhere Vergütungen – auch die Mindestlöhne gehen hoch. Die Sozialpartner sind aber nicht zufrieden, sie hätten sich den vollen Teuerungsausgleich gewünscht.
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Die Angestellten der Migros erhalten im kommenden Jahr mehr Lohn und höhere Vergütungen. Die Migros werde die Vergütungen in einer Bandbreite von 2,0 bis zu 2,8 Prozent anheben, teilte der Grossverteiler am Dienstag mit. Erhöht werden auch die Mindestlöhne.

Ein Teil der höheren Vergütungen wird den Migros-Mitarbeitenden als einmalige Gratifikation in Form von Warengutscheinen zugesprochen. Zudem sollen die Mindest- und Referenzlöhne bis spätestens 2024 um 100 Franken angehoben werden. Je nach Unternehmen werden Zusatzleistungen wie Beiträge an private Handykosten oder Entlastung bei Krankentaggeldprämien geleistet.

Mit der Erhöhung der Mindestlöhne will die Migros die am stärksten von der Inflation betroffenen Mitarbeitenden gezielt unterstützen, wie es weiter heisst. Der Mindestlohn für Funktionen ohne vorausgesetzte Berufslehre beläuft sich ab 2024 auf 4200 Franken, jener mit Abschluss einer zweijährigen Berufslehre auf 4300 Franken und nach dreijähriger Lehre auf 4400 Franken.

800 Franken für Migros-Angebote

Darauf hat sich die Migros mit ihren Sozialpartnern geeinigt. Im neuen ab Januar geltenden Landes-Gesamtarbeitsvertrag werden den Mitarbeitenden den Angaben zufolge zudem mindestens 800 Franken für Migros-Angebote in Klubschulen, dem Fitness- oder Freizeit-Bereich sowie in Form von flexiblen Elternzeitmodellen angeboten.

Vor Wochenfrist hat bereits Coop Angaben zur Lohnentwicklung gemacht. Der Migros-Konkurrent will die Lohnsumme im kommenden Jahr um 2 Prozent anheben. Inklusive zusätzlicher Einkaufsgutscheine stellt die Genossenschaft 3 Prozent für höhere Personalvergütungen zur Verfügung.

Sozialpartner nicht zufrieden

Der Kaufmännische Verband Schweiz ist allerdings nicht zu 100 Prozent zufrieden. In einer separaten Medienmitteilung schrieben sie, dass die Verhandlungen mit der Migros nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hätten. Der KFMV setzte sich dafür ein, dass Arbeitnehmende mit einem Einkommen bis 5000 Franken den vollen Teuerungsausgleich bekommen.

Michael Lang vom KFMV zeigte sich enttäuscht: «Ein voller Ausgleich der Teuerung hätte gerade diejenigen Menschen entlastet, die mit besonders tiefen Einkommen ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.» Gerade bei diesen Einkommen würde sich die Teuerung viel stärker bemerkbar machen, weil sie weniger sparen und auf Erspartes zurückgreifen können. Der Kaufkraftverlust sei demnach für Angestellte mit tiefem Lohn besonders schmerzlich.

(sda/jaw)

veröffentlicht: 22. November 2022 09:14
aktualisiert: 22. November 2022 09:14
Quelle: Today-Zentralredaktion

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