Mit «Barbie» und «Oppenheimer» kamen letztes Wochenende zwei Hollywood-Blockbuster in die Schweizer Kinos. «Barbenheimer» liess die Kinokassen klingeln – und spielte am Premieren-Weekend weltweit über eine halbe Milliarde Dollar ein.
In der Schweiz verwies Barbie alle weiteren Filme auf die Plätze. Nun stellt sich die Frage, ob die zum Leben erweckte Plastikpuppe auch ausserhalb der Kinosäle für Furore sorgt. Gibt es einen Barbie-Effekt? Hat der Erfolg des Films einen Einfluss auf den Absatz von Barbie-Puppen? Galaxus hat die Verkaufszahlen analysiert und teilt seine Erkenntnisse, wie dies schon andere Händler getan haben.
Die Today-Redaktion hat daraufhin auch bei anderen Online-Händlern nachgefragt. Franz Carl Weber sowie brack.ch haben sich daraufhin gemeldet.
Robbie-Puppe als Verkaufsschlager
Seit Juni führt Galaxus zwei Margot-Robbie-Puppen im Sortiment. Kaum war der Streifen in den Kinos, schossen die Absatzzahlen in die Höhe. Im Juli verkaufte der Onlinehändler bedeutend mehr Margot-Puppen als noch im Juni, wie es in einer Mitteilung heisst.
Zurzeit sollen beide Puppen zu den zehn meistverkauften im Galaxus-Sortiment gehören. Die Barbie im rosafarbenen, gemusterten Kleid wird aktuell von allen Puppen am häufigsten gekauft.
Auch bei brack.ch zeigt sich aktuell eine erhöhte Nachfrage nach Barbie-Produkten. In der aktuellen Woche habe sich der Umsatz sowohl der Puppen als auch aller Barbie-Spielwaren insgesamt vervierfacht – verglichen zum bisherigen Durchschnitt, sagt ein Sprecher gegenüber Today: «Entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass der Kinostart des Barbie-Films am 20. Juli einen Einfluss auf die Nachfrage nach Barbie-Puppen hat.»
Ebenfalls bei Franz Carl Weber gehen mehr Barbie-Puppen über den Ladentisch seit dem Filmstart, wie ein Sprecher sagt: «Insbesondere die Puppen, die extra für den Film ins Sortiment kamen, laufen gut.» Allerdings sei der Hersteller Mattel damit etwas im Verzug. So seien 10 bis 15 spezielle Puppen für den Film angekündigt worden. Bislang würden noch nicht alle ausgeliefert.
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Meistverkaufte Barbie hat Flossen
Margot Robbie als Puppe ist beliebt. Am häufigsten verkauft sich bei Galaxus aber Barbie als Meerjungfrau.
«Bleibt abzuwarten, ob die Margot-Robbie-Puppe der Meerjungfrau im Jahresranking noch den Rang abläuft. Oder ob die Barbie mit der bunten Flosse auf und davon schwimmt, sobald der Hype um den Barbie-Film nachlässt», so Galaxus.
Gleiches gilt bei brack.ch. Die Puppen, die speziell für den Film lanciert wurden, gehören zu den beliebtesten, sind aber aktuell nicht auf den vordersten Verkaufsrängen. Auch hier wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob die Produkte zum Film noch weiter an Beliebtheit gewinnen werden.
Barbie im Rollstuhl verkauft sich schlecht
Präsidentin, Astronautin, CEO – Barbie kann heute alles sein. Früher entsprachen alle Barbie-Modelle unrealistischen Schönheitsidealen. Blonde Haare und helle Haut waren der Standard. Mattel reagierte auf die Zeichen der Zeit und gibt seit Jahren Gegensteuer in Sachen Diversität und Inklusion.
Doch wie oft kaufen Kundinnen und Kunden tatsächlich Barbies im Rollstuhl oder Kens mit der Pigmentstörung Vitiligo? Spoiler: In den Top 50 der meistverkauften Puppen findet sich bei Galaxus kein einziges dieser Exemplare wieder.
Quelle: TeleZüri / Rahel Osterwalder / ZüriToday / Olivia Eberhardt
Bei brack.ch zeichnet sich das gleiche Bild: «Die Nachfrage nach diesen Puppen war bis anhin eher verhalten, ist seit dem Filmbeginn aber ebenfalls angestiegen. Im Allgemeinen sind die klassischen Puppen eher beliebter», so der brack.ch-Sprecher.
Gleiches zeigt sich auch bei Barbies berühmtem Freund: Ken. Die männliche Barbie-Puppe spielt im Vergleich zu seiner Freundin hinsichtlich Verkaufszahlen kaum eine Rolle. «Ken ist absolut nebensächlich», sagt auch ein Sprecher von Franz Carl Weber.
Gleiches gilt für Ryan Gosling im Ken-Format: Danach sucht man auf Galaxus vergeblich.
Galaxus sieht noch keinen pinken Boom
«Es ist noch zu früh, um von einem Barbie-Boom zu sprechen», schreibt Galaxus weiter. Die für den Film designten Barbie-Modelle verkaufen sich zwar sehr gut, ein Barbie-Effekt auf das gesamte Puppensortiment lasse sich jedoch (noch) nicht feststellen.
Der Film von Greta Gerwig läuft aber auch erst seit dem 20. Juli in Schweizer Kinos.