Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie ist in der Schweizer Bevölkerung die Zufriedenheit einer Umfrage zufolge wieder gestiegen. Vor allem über 35-Jährige waren 2022 glücklicher als ein Jahr davor. Bei jüngeren Befragten dagegen nahm die Zufriedenheit weiter ab.
Gerade die sogenannte Generation Z – die 18- bis 25-Jährigen – blicke besonders pessimistisch in die Zukunft, hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Generationen-Barometer 2023. Noch 2021 sahen 43 Prozent von ihnen die Zukunft (eher) positiv, 2022 waren es nur noch 19 Prozent.
Kein Rösti-, sondern Generationengraben
Die jungen Erwachsenen fühlten sich den Angaben zufolge zunehmend in der Arbeitswelt diskriminiert. Sie beklagten auch mangelnde Zukunftsperspektiven und fühlten sich nicht ausreichend verstanden.
Mehr als die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen war in der Umfrage der Meinung, dass es in der Schweiz einen Graben zwischen den Generationen gebe. Frühere Befragungen zeigten noch keine derartige Unzufriedenheit bezüglich der Balance.
Der repräsentative Barometer des Berner Generationenhauses in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Sotomo wurde nach 2020 und 2021 im Jahr 2022 zum dritten Mal erhoben. Ausgewertet wurden Antworten von 2787 Personen aus dem Zeitraum vom 8. bis zum 21. November.
Erbschaftssteuer ist kein Thema
Die grösste gesellschaftspolitische Bruchlinie der Schweiz stellte laut den Befragten die Schere zwischen Arm und Reich dar. 2021 war es vorübergehend die Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern der Covid-19-Massnahmen gewesen. Verstärkt hat die Kehrtwende nach dem Abflauen der Pandemie vor allem die gestiegenen Lebenshaltungskosten aufgrund der Inflation und der Energiekrise.
Der Graben zwischen Arm und Reich in der Schweiz wurde von den Befragten auch als deutlich grösser eingeschätzt als im europäischen Vergleich. Eine Umverteilung des Reichtums konkret über die Erbschaftssteuer war aber wenig populär. Fast die Hälfte der Befragten wollte für die Schweiz keine Erbschaftssteuer (47 Prozent).
(sda/mhe)