Obwohl sich die wirtschaftliche Situation im Dezember leicht entspannt hat, lagen die Konsumentenpreise laut Bundesamt für Statistik (BFS) noch immer 2,8 Prozent höher als im Vorjahr. Den vorläufigen Höhepunkt der Inflation markierten im August Werte von über 3,5 Prozent, was zuletzt vor 30 Jahren der Fall gewesen ist.
Für Dezember hatten die Ökonomen eine Teuerungsrate zwischen 2,9 und 3,1 Prozent prognostiziert, welche nun leicht unterschritten wurde.
Auch sanken die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent. Die Preise für Treibstoffe sowie Heizöl, aber auch Fruchtgemüse und Medikamente, gingen runter. Die Mieten für Ferienwohnungen und von privaten Verkehrsmitteln sind jedoch gestiegen.
Jahresteuerung auf Werten wie vor 30 Jahren
Der Durchschnittswert der zwölf Monatsindizes nahm im vergangenen Jahr gegenüber 2021 um 2,8 Prozent zu. Im Jahr 2021 hatte die durchschnittliche Teuerung bei +0,6 Prozent gelegen, in den beiden Vorjahren bei -0,7 Prozent und +0,4 Prozent.
Im internationalen Vergleich steht die Schweiz damit nach wie vor gut da. In der Eurozone lag die Inflation zuletzt im November trotz Rückgang bei 10,1 Prozent und in den USA wurden 7,1 Prozent ausgewiesen.
Vorerst keine Entwarnung in Sicht
Der Chefökonom der Bank Safra Sarasin, Karsten Junius, spricht von einer «Entspannung auf breiter Front». Der niedrigere Ölpreis, das milde Winterwetter und damit tiefere Preise für Gemüse seien laut Junius und anderen Ökonomen dafür verantwortlich. Laut Alexander Koch von Raiffeisen Schweiz sei die Kerninflation und die Preissteigerung bei inländischen Gütern im Dezember nochmals gestiegen. Deren Rate sei wichtiger für die Geldpolitik.
Mit Blick auf das neue Jahr gehen Ökonomen wie Junius von einem stärkeren Anstieg der Teuerung im Januar aus, da die Anhebung der Grundstromtarife anstehe. Die Prognose für 2023 sollte gemäss Raiffeisen aber ein Abwärtstrend sein und im Jahresverlauf dürfte es die Inflation dann auch wieder in das Zielband der SNB von 0 bis 2 Prozent schaffen.
Derweil sieht die Credit Suisse einen deutlichen Anstieg der Mieten gegen Ende 2023. Allerdings dürfte der Inflationsdruck auf andere Kategorien bis dahin deutlich nachgelassen haben.
(sda/nibu)