Über 110 Kilo Kokain

«Haben zwei Jahre lang ermittelt»: Luzerner Behörden sprengen internationalen Drogenring

29.08.2022, 13:17 Uhr
· Online seit 29.08.2022, 12:15 Uhr
Grosser Schlag gegen Drogenhändler: Die Luzerner Strafuntersuchungsbehörden haben einen internationalen Drogenring aufgedeckt und 27 Personen aus diversen Kantonen verhaftet. Neben Rauschmittel wurde auch Drogengeld sichergestellt.
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Im Fokus der Ermittlungen war eine kriminelle albanische Gruppierung, schreibt die Luzerner Staatsanwaltschaft. Sie war vom April 2020 bis März 2021 im internationalen Drogenhandel aktiv. Sie importierten dabei grosse Mengen von Rauschmitteln in die Schweiz und verkauften diese weiter. Schweizweit wurden 27 involvierte Personen festgenommen. «Sie arbeiteten in der Schweiz auf der Stufe Grosshändler, welche die Strassenhändler mit dem Stoff versorgt haben», erklärt Jürg Wobmann, Chef der Luzerner Kriminalpolizei.

Schweizweit 27 Personen verhaftet

In mindesten 13 Kantonen waren die Mitglieder des Drogenrings aktiv. Dem Hauptverdächtigen konnte der Handel von rund 82 Kilogramm und seinem Komplizen 31 Kilogramm Kokain nachgewiesen werden.

Insgesamt stellte die Polizei 14,5 kg Kokain, 8 kg Heroin, 3 kg Marihuana und über 30 kg Streckmittel sicher. Ausserdem wurde mutmassliches Drogengeld in der Höhe von 160'000 Franken sichergestellt. Für alle Personen gilt die Unschuldsvermutung.

Vorermittlungen dazu bereits 2020

Die Vorermittlungen haben in den Jahren 2020 und 2021 stattgefunden. Die Festnahmen fanden ebenfalls im vergangenen Jahr statt. «In solchen Fällen gehen wir davon aus, dass wir rund ein Jahr Vorermittlungs- und Ermittlungsarbeit leisten müssen», so Jürg Wobmann.

Nach den Festnahmen hätten die Ermittlungen erst richtig angefangen: «Man muss Einvernahmen machen, Hausdurchsuchungen durchführen, muss die sichergestellten Gegenstände und digitale Datenträger auswerten.»

Europäischer Markt von Kokain überschwemmt

Die Behörden stellen fest, dass Europa grundsätzlich mit Kokain überschwemmt würde, so auch mit Heroin. «Ausserdem stellen wir fest, dass der Reinheitsgehalt beim Kokain sehr hoch ist, der Preis bleibt allerdings gleich», so Wobmann.

Das heisst, dass der Markt überschwemmt würde und dass es keine Lieferengpässe gäbe. Südamerikanische Kartelle produzieren das Rauschmittel und liefern es nach Europa, wo anschliessend der italienische Mafiaclan ‘Ndrangheta ihnen dabei behilflich ist. «Danach findet die Verteilung in Europa über die albanische organisiere Kriminalität statt», erklärt Jürg Wobmann.

(mja)

veröffentlicht: 29. August 2022 12:15
aktualisiert: 29. August 2022 13:17
Quelle: PilatusToday

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