Schweiz

Gutachten bestätigt Psychose der Angeklagten

Messerattacke in Lugano

Gutachten bestätigt Psychose der Angeklagten

30.08.2022, 19:10 Uhr
· Online seit 30.08.2022, 19:05 Uhr
Eine Gutachterin und eine Ärztin präsentierten am zweiten Prozesstag weitere Erkenntnisse zur Angeklagten im Prozess um die Messerattacke in Lugano. Eine 29-Jährige Frau wird des mehrfachen Mordes und der Widerhandlung gegen das IS- und Al-Kaida-Gesetz beschuldigt.
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Im Prozess um die Messerattacke von Lugano hat ein zweites psychiatrisches Gutachten eine Psychose bei der 29-jährigen Angeklagten bestätigt. Sie wird des mehrfachen versuchten Mordes und der Widerhandlung gegen das IS- und Al-Kaida-Gesetz beschuldigt.

Einschränkung der geistigen Fähigkeiten

Die zweite Gutachterin sprach am Dienstag ausserdem von einer schizoaffektiven Störung der 29-Jährigen. Zudem bestätigte die Ärztin die von ihrem Vorgänger festgestellte leichte Einschränkung der geistigen Fähigkeiten der Angeklagten.

Bereits zu Prozessbeginn am Montag hatte ein erster Gutachter von einer nicht-organischen Psychose und eingeschränkten geistigen Fähigkeiten der Angeklagten gesprochen. Insgesamt zeigte sich der Psychiater nicht sehr optimistisch, was die gesundheitliche Entwicklung der Angeklagten betrifft. Gewisse Aspekte hätten sich seit der Messerattacke noch verstärkt, hielt der Arzt fest. Er bezweifelte vor Gericht, dass die Beschuldigte mithilfe einer Therapie eine bessere Urteilsfähigkeit entwickeln könne.

Messerattacke und Prostitution

Die mutmassliche Täterin wird des versuchten Mordes beschuldigt, sie hat laut Anklage im November 2020 zwei Frauen in einer Manor-Filiale in Lugano mit einem Messer angegriffen. Sie soll zudem gegen das IS- und Al-Kaida-Gesetz verstossen haben. Während der Tat habe sie sich auf den islamischen Staat berufen. Dazu habe sich die Frau zwischen 2017 und 2020 ohne Anmeldung bei den Behörden prostituiert.

Noch am Montag sagte sie zur Richterin, sie würde die Tat wiederholen, jedoch «bestimmter» ausführen. Von den Bildern der Schnittwunden der Opfer zeigte sich die Beschuldigte unberührt.

Quelle: TeleBärn

(sda/log)

veröffentlicht: 30. August 2022 19:05
aktualisiert: 30. August 2022 19:10
Quelle: Today-Zentralredaktion

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