Quelle: Bundeshaus-Redaktion, Beitrag vom 28. September 2022.
Die Arbeitgeber würden über den Fachkräftemangel klagen, gleichzeitig aber ihre Profite und die Chefgehälter erhöhen, hielt der SGB am Freitag vor den Medien in Bern fest. Dass die Löhne zum dritten Mal in Folge sanken, gab es den Angaben zufolge seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie.
Die Löhne sind fast drei Prozent tiefer als 2020, obwohl die Konjunktur brummt und die Arbeitslosigkeit tief ist. Von der guten Wirtschaftslage sahen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nichts. Vielmehr profitierten die Unternehmen aufgrund von Lieferengpässen und guter Absatzsituation von gestiegenen Preisen und Margen, wie der SGB mitteilte.
Die Quartalsberichte tönen gemäss dem Gewerkschaftsbund geradezu euphorisch. Rechtzeitig zur Lohnrunde kämen dann wieder düstere Prognosen. Die Erwerbstätigen liessen sich dieses Mal aber nicht abspeisen, verspricht der SGB. Jetzt müsse es aufwärts gehen - notfalls mit Kampfmassnahmen.
Wegen des Lohnrückstands müssten die Löhne so stark steigen wie die Teuerung und die Arbeitsproduktivität. Nur so bleibt die Verteilung zwischen Kapital und Arbeit gleich, wie der SGB ausführte. Sonst bereicherten sich die Arbeitgeber auf Kosten der Erwerbstätigen.
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Die finanzielle Lage der Bevölkerung hat sich gemäss dem SGB spürbar verschlechtert. Die Preise für Produkte des täglichen Bedarfs seien höher, steigende Mieten und Krankenkassenprämien hätten viel Kaufkraft gekostet. Und 2024 würden die Mieten und Krankenkassenprämien erneut steigen. Ohne Lohnerhöhung werde ein Paar mit zwei Kindern im kommenden Jahr 3000 Franken weniger zur Verfügung habe.
(sda/osc)