Bezirksgericht Dietikon

Frau wollte Ehemann vor Haft schützen und machte sich selbst strafbar

· Online seit 02.07.2023, 14:07 Uhr
Eine 31-Jährige Frau nahm ihren Noch-Ehemann nach seinem Selbstunfall mit ihrem BMW in Schutz und landet deshalb selbst vor dem Bezirksgericht Dietikon. Ihr Mann stand kurz zuvor ebenfalls vor dem Richter.
Anzeige

«Die Freiheitsstrafe für eine falsche Anschuldigung kann bis zu zwanzig Jahren reichen», erklärte Richter Lukas Casciaro am Dienstag im Dietiker Bezirksgericht der Frau. Der Ehemann der Frau fuhr mit ihrem BMW von seinem Wohnort in Unterengstringen nach Spreitenbach in die Ikea. Der Mann baute einen Unfall und war zudem ohne gültigen Führerausweis unterwegs.

Damit der Mann aus Nordmazedonien einer Festnahme entgehen kann, beschloss das Paar, dass die Frau der Kantonspolizei Aargau den Schwiegervater als Fahrer angeben solle. Auch auf dem Schadenformular der Versicherung hatte das Paar den Schwiegervater als Fahrer angegeben. Doch die Kameras des Ikea-Parkhauses brachten die Wahrheit ans Licht, wie die Aargauer Zeitung schreibt. Die 31-Jährige Frau wurde wegen versuchten Betrugs, Begünstigung und falscher Anschuldigung angeklagt.

«Tut mir mega leid»

Gegenüber dem Richter erklärte die Frau, dass sie nichts mehr mit ihrem Mann zu tun haben will. Sie lebe getrennt von ihm und wolle sich scheiden lassen. «Es tut mir mega leid, was ich gemacht habe», entschuldigte sie sich. Die Beschuldigte wird mit einer bedingten Freiheitsstrafe von zehn Monaten sowie einer Busse von 2000 Franken bestraft.

Ihr Noch-Ehemann sitzt derzeit in Haft. Er muss sich wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung, Vergehens gegen das Waffengesetz, Drogenkonsum und Anstiftung zur falschen Anschuldigung verantworten. Wegen seiner vielen Vergehen soll er laut Anklageschrift ausgeschafft werden.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(rag)

veröffentlicht: 2. Juli 2023 14:07
aktualisiert: 2. Juli 2023 14:07
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch