Kurz nach dem Mittag ist am Samstag auf dem Redaktionshandy von PilatusToday folgende Leser-Meldung eingegangen: «Ich sitze im Zug Richtung Mailand. Es herrscht ein grosses Chaos. Es fehlen Wagen und Sitzplatzreservationen können nicht eingehalten werden.»
Überbelegung ab Zürich
SBB-Mediensprecher Jürg Grob bestätigt auf Anfrage von PilatusToday die Aussage der Leserin. Der Zug, der um 10.33 Uhr den Hauptbahnhof Zürich verliess, musste wegen einer Störung in der Lokomotive halbiert werden. So war der Zug nur noch 200 statt 400 Meter lang und fuhr mit einer Belegung von 110 Prozent los. In Zug und Arth Goldau seien dann noch mehr Passagiere zugestiegen.
Wie Grob weiter mitteilt, habe man versucht, in Arth Goldau einen Zug der Schweizerischen Südostbahn SBO hinterher fahren zu lassen. Das habe man aber leider in der kurzen Zeit nicht mehr organisieren können. Zudem habe man an den Bahnhöfen Zürich, Zug und Arth Goldau die Störung über Lautsprecher bekannt gegeben. Reisende waren aufgefordert worden, nur mit einer Sitzplatzreservation in den entsprechenden Zug einzusteigen.
Streit um reservierte Plätze
Trotz der Bemühungen seitens SBB kam es doch zum erwähnten Chaos. So reagierten laut unserer Leserin einige Passagiere sichtlich genervt, wenn es sich auf ihren reservierten Plätzen andere Reisende bequem gemacht hatten. «Es gab hie und da auch Streit», schrieb sie. Zudem habe es im Zug keine Informationen gegeben. «Es ist niemand da, der hilft oder Auskunft gibt». Dazu meint SBB-Mediensprecher Jürg Grob: «Das Personal ist informiert gewesen.» Er möchte sich aber im Namen der SBB bei allen Reisenden für die Unannehmlichkeiten entschuldigen.