Kuriose Zollfunde

Diese zehn kuriosen Dinge fanden Zöllner an der Grenze zu Deutschland

· Online seit 09.08.2023, 05:43 Uhr
Täglich werden am Zoll Waren kontrolliert und zum Teil auch beschlagnahmt. Einige Funde sind dabei aber schräger als andere. Wir haben zehn der kuriosesten Fälle am Zoll an der Grenze zu Deutschland für euch aufgelistet.
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Täglich verkehren unzählige Reisende zwischen der Schweiz und unserem nördlichen Nachbarn Deutschland. Dabei werden auch Waren in hohen Mengen aus der Schweiz ein- und ausgeführt. Wer wie viel wovon über die Grenze mitbringen darf, ist minutiös reglementiert. Der Schweizer respektive der Deutsche Zoll funktioniert hierbei als Kontrollorgan und zieht unerlaubte oder nicht deklarierte Waren aus dem Verkehr. Dabei sind in den letzten Jahren auch einige eigenartige Fälle zusammengekommen. Hier sind zehn der kuriosesten Funde am deutsch-schweizerischen Zoll:

10. Käseschmuggel

Ein 51-jähriger Mann versuchte im September 2021, 240 Kilogramm Käse aus der Schweiz nach Deutschland zu schmuggeln. Den Zöllnern hatte der Reisende zuerst angegeben, keine anmeldepflichtigen Waren dabei zu haben. Als die Zollbeamten trotzdem einen Blick in das Fahrzeug werfen wollten, meinte er plötzlich, «ein bisschen Käse» dabei zu haben. Darauf musste der Reisende 680 Euro Einfuhrabgaben nachbezahlen.

9. Meer zum Mitnehmen

Ein Schweizer Paar war über den Grenzübergang Tägerwilen im Thurgau in die Schweiz eingereist. Im Gepäck konnten Schnecken, Wasserpflanzen, Garnelen und geschützte Korallen festgestellt werden. Gemäss CITES gelten alle Steinkorallen, ob tot oder lebendig, als bewilligungs- und kontrollpflichtig. Dieser Verstoss hatte eine Busse zur Folge.

8. It's Pikachu!

Ein nicht alltäglicher Fund wurde am Grenzübergang Bietingen gemacht. Ein 31-jähriger Mann hatte bei seiner Einreise im Jahr 2021 verschwiegen, rund 700 Pokémon-Sammelkarten im Wert von 1800 Euro dabei gehabt zu haben. Darauf wurde ein Strafverfahren wegen versuchter Steuerhinterziehung gegen ihn eingeleitet.

7. Geschmuggelte Esel

Als am Grenzübergang Rheinfelden 2021 ein Lieferwagen von der eidgenössischen Zollverwaltung kontrolliert wurde, stiessen die Mitarbeiter auf sechs lebendige Esel, für die der Fahrer keine Papiere vorweisen konnte. Folglich wurde der Fahrer nach Deutschland zurückgewiesen. Doch in Deutschland hielt es ihn nicht lange, bereits 20 Minuten später wurde der Fahrer beobachtet, wie er erneut denselben Grenzübergang passierte. Als er dann in Eiken nochmals kontrolliert wurde und sich die Maultiere noch immer im Fahrzeug befanden, wurde dieses nach Rheinfelden zurückbegleitet und eine Busse von 1200 Franken gegen den Fahrer erhoben. Weitere Anzeigen folgten wegen des Verstosses gegen das Tierseuchen- und Tierschutzgesetz, nicht Mitführung der notwendigen Dokumente und der Verwendung eines nicht tierschutzkonformen Transportmittels.

6. Invasive Krabben

Während der Kontrolle eines 46-jährigen Reisenden, welcher 2021 auf der Rückreise aus der Schweiz über das Zollamt Weil am Rhein war, fand eine Kontrollstreife des Hauptzollamts Lörrach im Kofferraum seines Fahrzeuges 17 lebende Wollhandkrabben. Eingepackt waren die Schalentiere in einer Plastikbox, welche zusätzlich in einem Plastiksack verstaut war. Die Einfuhr dieser Krabben ist strengstens verboten, da die in China beheimateten Wollhandkrabben invasiv sind und die heimischen Krabbenarten verdrängen und so das Ökosystem beachtlich stören.

5. Seilbahn-Gondel als Überraschung

Im Hauptzollamt Lörrach wurde letztes Jahr im Anhänger eines Pkw eine Gondel einer Schweizer Bergbahn gefunden. Der Fahrer des Fahrzeugs gab an, dass er die Gondel in der Schweiz erworben hatte, um sie seiner Freundin anlässlich ihres Geburtstages zu schenken. Als er die Einfuhrabgabe nachbezahlt hatte, durfte der Mann die Fahrt mit dem etwas aussergewöhnlichen Geschenk fortsetzen.

4. «Chrut und Rüebli»

25 Kilogramm Baumnüsse, 35 Liter Olivenöl, 96 Kilogramm Maroni, eine Brieftaube, fünf Felgen und ein Nymphensittich. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich hier um den Bestand eines Gemischtwaren-Ladens mit Zooabteilung. Tatsächlich handelt es sich aber um den Inhalt nicht verzollter Waren eines Lieferwagens, der 2018 in Ramsen, Schaffhausen, von der Zollverwaltung kontrolliert wurde. Der Fahrer des Lieferwagens gab bei der Befragung an, die Waren seien für Freunde und Familie bestimmt. Noch vor Ort musste er eine Busse im vierstelligen Bereich zahlen.

3. Teure Antiquität

Zöllner des Hauptzollamts Singen entdecken 2022 auf der Ladefläche eines Kleintransporters einen Kontrabass. Auf den ersten Blick nichts Aussergewöhnliches, bis sich herausstellte, dass der Kontrabass über 150 Jahre alt war und einen Wert von 95'000 Euro hatte. Durch den hohen Wert des antiken Saiteninstruments waren die Einfuhrabgaben entsprechend hoch. Dass der Fahrer nicht daran gedacht hatte, den Kontrabass vorschriftsgemäss abzufertigen, machte die Sache nicht besser. Sage und Schreibe 18'000 Euro musste er an Einfuhrabgaben nachzahlen, bevor er seine Fahrt fortsetzen durfte.

2. Elefant im Paket

Ein aus Grossbritanien versandtes Paket mit Schweizer Adressierung sorgte vergangenes Jahr am Zoll in Lörrach für Aufsehen. Im Paket befand sich der Fuss eines Elefanten. Da Elefanten zu den stark gefährdeten Tierarten gehören, ist deren Vermarktung grundsätzlich verboten. Das Bundesamt für Naturschutz übernahm daraufhin die weitere Bearbeitung des Falls.

1. Falscher Diplomat

Ein 44-jähriger Mann, der bei seiner Einreise nach Deutschland aus der Schweiz im Jahr 2021 kontrolliert wurde, gab an, keine anmeldepflichtigen Waren oder Geld im Wert von über 10'000 Euro mit sich zu führen. Bei der anschliessenden Kontrolle konnten die Zöllner des Hauptzollamtes Singen im Aktenkoffer des Mannes Barmittelanmeldungen in der Höhe von 38 Millionen Euro finden. Solche Dokumente stellt der Zoll aus, wenn das Geld angemeldet wird. Die Anmeldungen im vorliegenden Fall waren zwar mit einem entsprechenden Registerkennzeichen des Zolls versehen. Eine Überprüfung zeigte jedoch, dass die Registrierkennzeichen allesamt gefälscht waren. Darauf angesprochen zückte der Mann einen französischen Diplomatenpass und wies auf seine diplomatische Immunität hin. Unbeeindruckt führten die Zöllner die Kontrolle fort und fanden einen weiteren Diplomatenpass. Zusätzlich kamen Zertifikate über die Echtheit von 5 Milliarden irakischen Dinar zum Vorschein. Die Überprüfung der Diplomatenpässe ergab, dass auch diese gefälscht waren. Gegen den 44-Jährigen wurde wegen Urkundenfälschung und des Beschaffens von falschen amtlichen Dokumenten ein Strafverfahren eingeleitet.

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Zahlen und Fakten

Dokumente

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 1785 gefälschte Dokumente sichergestellt. Dabei handelte es sich grösstenteils um gefälschte Führerausweise mit 730 sichergestellten Exemplaren, dicht gefolgt von 566 unechten Identitätskarten.

Pflanzen-, Tier- und Artenschutz

Dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen wurden im Jahr 2022 insgesamt 2705 Meldungen über verdächtige Sendungen gemacht. Total sind das 544 Verstösse weniger als im vorherigen Jahr. Die Verstösse bezogen sich dabei meistens auf den Tierschutz.

Sicherheit der Bevölkerung

Auch die Festnahme ausgeschriebener Personen ist im 2022 klar gesunken im Vergleich zum vorherigen Jahr. Waren es im 2021 noch 25'779 Verhaftungen von ausgeschriebenen Personen, sank diese Zahl auf 21'316. Hingegen stieg die Anzahl an Beschlagnahmungen von Tatwerkzeugen und Deliktsgut von 2012 auf ganze 2210.

veröffentlicht: 9. August 2023 05:43
aktualisiert: 9. August 2023 05:43
Quelle: ArgoviaToday

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