Der öffentliche Verkehr wird immer stärker überwacht
Die Videoüberwachung im öffentlichen Verkehr nahm in den vergangenen Jahren massiv zu. Mittlerweile sind schweizweit mehr als 36'000 Kameras in Betrieb. Allein die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben die Anzahl der Kameras von 14'600 im Jahr 2015 auf 24'400 im Jahr 2023 erhöht, schreibt der «Sonntagsblick».
Auch regionale Betriebe erhöhen Anzahl Kameras
Doch auch regionale Verkehrsunternehmen haben aufgestockt. Die BLS vervielfachte die Zahl ihrer Kameras in zehn Jahren von 630 auf 2880, die Rhätische Bahn von 95 auf 1723. In den Zügen der Südostbahn stieg die Zahl der Kameras seit 2017 von 380 auf 1910. Die Basler Verkehrsbetriebe haben in ihren Bussen und Trams mittlerweile 1622 Überwachungskameras installiert, die Verkehrsbetriebe Zürich 2688, Postauto rund 1200.
Bestandteil des Sicherheitskonzepts
Eine Sprecherin der SBB erklärt gegenüber der Zeitung, dass Videokameras Bestandteil des Sicherheitskonzepts seien und bei neuem Rollmaterial zum Standard gehören. So seien die Bilder wichtige Beweismittel bei Strafanzeigen. Kritik an den vielen Kameras gibts hingegen von Francisco Klauser (45), Professor für politische Geografie an der Universität Neuenburg. Für ihn ist klar: Überwachungskameras machen die Gesellschaft nicht sicherer. Gerade dann, wenn Drogen oder Alkohol im Spiel seien, können Kameras keine Straftaten verhindern.
Staatsanwaltschaft verlangt immer mehr Videomaterial
Das Videomaterial, das in den überwachten Fahrzeugen aufgezeichnet wird, ist auch für die Strafverfolgungsbehörden interessant. Sie greifen immer öfter auf die Aufnahmen zurück. 2022 verlangten die Staatsanwaltschaften pro Monat 200 Mal Videomaterial von den SBB, 2016 waren es 80 bis 100 Anfragen.
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(oeb)