Bundesräte kriegen neue Luxusschlitten
Die Landesregierung soll künftig nur noch in Elektroautos herumkutschiert werden. «Als erstes Mitglied der Landesregierung erhält Bundesrätin Viola Amherd eine Chauffeurlimousine des Typs BMW i7», schreibt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Den schmucken BMW i7 gibt es ab rund 140’000 Franken aufwärts. Der deutsche Automobilclub (ADAC) nennt das Auto in seinem Testbericht eine «Elektro-Limousine der Superlative». Es sei eines der «grössten und längsten» Fahrzeuge seiner Art, das Platzangebot im Fond sei «fürstlich» und biete «perfekten Antriebs- und Fahrkomfort», schwärmt der ADAC vom Auto. Oder wie es das VBS schreibt: Die Chauffeurlimousine biete «gute Arbeitsvoraussetzungen sowie Erholungsmöglichkeiten».
Bundesräte sollen nicht mehr an Tankstellen gesichtet werden
Gemäss Testberichten erreicht der BMW i7 eine Reichweite zwischen 540 und 600 Kilometern. Das entspricht in etwa der Route Genf–Bern–St.Gallen–Chur–Bellinzona. Es kann also fleissig repräsentiert werden mit dem Repräsentationsfahrzeug.
Amherd wird nicht das einzige Mitglied des Bundesrats bleiben, die in einem solchen BMW herumgefahren wird. Auch die beiden SVP-Magistraten Guy Parmelin und Albert Rösti bekommen denselben Typ. Rösti und Autos?
Der frischgebackene Magistrat hat als eine der ersten Amtshandlungen das Auto seiner Vorgängerin Simonetta Sommaruga durch einen Benziner ersetzt. Künftig wird Rösti, der früher auch als Öl- und Autolobbyist in Bundesbern waltete, also nicht mehr an der Benzinzapfsäule tanken. Auch die weiteren Mitglieder werden in den kommenden Jahren «nach Möglichkeit» elektrisch betriebene Repräsentationsfahrzeuge erhalten, schreibt das VBS.
Vorbild Doris Leuthard
Die ehemalige Aargauer Bundesrätin Doris Leuthard war die erste, die auf ein E-Auto setzte. Sie liess sich in einem Tesla von Termin zu Termin fahren. Nun ist aus der Pionierrolle eine Mainstreamhaltung geworden: «Das VBS beschafft für die Departemente im Grundsatz nur noch rein elektrisch betriebene Fahrzeuge», heisst es in der Mitteilung.
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(Michael Graber, Aargauer Zeitung/rag)