Durchschnittlich 9,3 Tage

Arbeitnehmende sind so häufig krank wie noch nie

06.08.2023, 07:33 Uhr
· Online seit 06.08.2023, 07:31 Uhr
Arbeitnehmende im Vollzeitpensum haben sich im vergangenen Jahr häufiger als in Vorjahren krankgemeldet. Sie fielen durchschnittlich 9,3 Tage aus. Die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen fehlte am häufigsten.
Anzeige

Im Vergleich zu den Pandemiejahren 2020 und 2021 ist die Anzahl der Ausfalltage wegen Krankheit und Unfall bei Vollzeitarbeitnehmenden um 20 Prozent gestiegen. Heisst: Arbeitnehmende fehlen im Durchschnitt 9,3 Tage – das sind fast zwei Arbeitswochen. Dies berichtet die «SonntagsZeitung». Verglichen mit der Vor-Pandemiezeit beträgt der Anstieg sogar 34 Prozent. Die Daten stammen vom Bundesamt für Statistik.

Handwerker und Verkäufer fehlen am häufigsten

Die starke Zunahme zeigt sich über alle Berufe und Branchen hinweg. Die Ausfallzeiten sind jedoch unterschiedlich. Freiberuflerinnen und Freiberufler waren weniger als sieben Tage krank. Angestellte im Bau, Gastgewerbe, Handel, Verkehr, Gesundheits- und Sozialwesen haben zehn Tage bei der Arbeit gefehlt. Mit rund 12 Ausfalltagen weisen beispielsweise Handwerker und Verkäuferinnen und Verkäufer die höchsten Werte auf. Am seltensten fehlten die Führungskräfte.

Die Gründe für den Anstieg der Absenzen sind vielfältig. Eine grosse Rolle spielten Covid und Long Covid. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit mussten letztes Jahr mehr als 21'000 Personen mit oder wegen Covid hospitalisiert werden. Weitere Gründe sind der grosse Anstieg der viralen Krankheiten nach der Pandemie und der Anstieg an Freizeitunfällen. Die Zahl der nachgewiesenen Grippefälle war letztes Jahr um 64 Prozent höher als 2021. Die Freizeitunfälle haben mit knapp 290'000 Fällen einen Rekordstand erreicht.

Massive Kosten für Unternehmen

In der Vergangenheit fehlten die 55- bis 64-jährigen Arbeitnehmenden deutlich häufiger als andere Altersklassen. Letztes Jahr waren die 15- bis 24-Jährigen am meisten krank. Gemäss einer Gesundheitsstudie der Krankenkasse CSS ist die psychische Situation besonders bei den jungen Erwachsenen besorgniserregend. 44 Prozent der 18- bis 35-Jährigen sind der Arbeit wegen psychischen Problemen ferngeblieben.

Die starke Zunahme der gesundheitsbedingten Absenzen hat bedeutende Kostenfolgen. Im Absenzenmanagement rechnet man mit Durchschnittskosten von 600 bis 1000 Franken pro Ausfalltag. Eine grobe Rechnung mit den 291 Millionen Arbeitsstunden, die im letzten Jahr wegen Unfall und Krankheit schweizweit ausfielen, ergibt pro Tag Kosten von rund 22 Milliarden Franken. Das ist über ein Drittel mehr als vor der Pandemie.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(rag)

veröffentlicht: 6. August 2023 07:31
aktualisiert: 6. August 2023 07:33
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch