Würenlingen

60 Einsprachen gegen geplante McDonald's-Filiale

05.09.2023, 14:06 Uhr
· Online seit 05.09.2023, 10:13 Uhr
In Würenlingen soll eine neue McDonald's-Filiale mit McCafé und McDrive entstehen. Die Gemeinde hat allerdings Bedenken. Vor allem was den Abfall, den Lärm und das höhere Verkehrsaufkommen angeht.
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Die geplante McDonald’s-Filiale in Würenlingen bekommt ordentlich Gegenwind. Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, sind bis zum Ende der Eingabefrist rund 60 Einsprachen eingegangen. Dabei wurde vor allem Vorbehalte gegen den Lärm, den Mehrverkehr und das Littering geäussert.

Abfallvorgeschichte prägt die Gemeinde

Die McDonald’s-Filiale in Würenlingen soll sich gegenüber der Shell-Tankstelle über drei Stöcke erstrecken. 3000 bis 5000 Bestellungen täglich sollen über den Tisch gehen, rund 40 Arbeitsplatze geschaffen werden und öffnen soll die Filiale der Fast-Food-Kette am Wochenende gar bis um 3 Uhr in der Nacht.

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Würenlingen haben aber offensichtlich Bedenken. Gemeindeammann Patrick Zimmermann (FDP) kann sich nicht erinnern, dass es in der Gemeinde jemals so einen grossen Widerstand gegen ein Bauprojekt gegeben haben soll. «Das ist beispiellos», so Zimmermann gegenüber der Zeitung.

Das könnte auch mit der Vorgeschichte in der Gemeinde zusammenhängen. Diese hatte nämlich schon häufiger mit dem Thema Abfall zu kämpfen. 1986 etwa wurde der damalige Gemeindeschreiber wegen illegalen Müllgeschäften verhaftet – er hat während 13 Jahren mit fingierten Gebühren in die eigene Tasche gewirtschaftet. Im letzten Herbst kam dann die Botschaft, dass die Verpackungsanlage für radioaktive Abfälle in das Zwischenlager Würenlingen integriert werden soll.

Quelle: TeleM1

Aber nicht nur wegen der ganzen Abfallpolitik möchten die Einwohner in Würenlingen keinen McDonald’s: Die Rede ist ebenfalls von Lärm und mehr Verkehr. Allgemein befürchten die Einwohner, dass die Lebensqualität im Ort leiden wird, wie aus Leserbriefen hervorgeht.

Aufräumtouren sollen es richten

McDonald’s wehrt sich jedoch gegen die Vorurteile: Es würden zusätzliche Abfalleimer aufgestellt und Mitarbeitende eingesetzt, um Aufräumtouren zu absolvieren. «Im letzten Jahr haben wir uns so mit 70’000 Arbeitsstunden für mehr Lebensqualität dank sauberer Strassen und Wiesen engagiert. Diese Touren stimmen wir jeweils mit der Gemeinde ab», erklärt das Unternehmen gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Die Einwendungen werden nun der Bauherrschaft zur Stellungnahme zugestellt. «Anschliessend wird das Baugesuch und die Einwendungen beziehungsweise die Stellungnahme der Bauherrschaft durch unsere Fachstellen, die Bauverwaltung und Baukommission behandelt, bevor sich der Gemeinderat zum Gesuch äussern wird», sagt Patrick Zimmermann.

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(crb)

veröffentlicht: 5. September 2023 10:13
aktualisiert: 5. September 2023 14:06
Quelle: ArgoviaToday

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