Verkehrspsychologe erklärt

«Gehirnentwicklung hinkt hinterher» – deshalb sind viele Raser junge Männer

· Online seit 15.04.2024, 21:13 Uhr
Das Tempo ist hoch, die Bremsspuren dick und nicht selten enden Raserfahrten gar tödlich. Auch im Aargau kommt es regelmässig zu Tempoexzessen – und fast immer sitzen Männer am Steuer. Wir haben bei einem Verkehrspsychologen nachgefragt, warum das so ist.

Quelle: Tele M1 / Bleifuss: Bei Raser-Delikten sitzen fast ausschliesslich Männer hinterm Steuer / Beitrag vom April 2024

Anzeige

Auch am vergangenen Wochenende kam es zu mehreren Raserdelikten in der Schweiz. Im Kanton Biel wird ein Töfffahrer auf einer 80er-Strecke mit 143 km/h geblitzt. Und im solothurnischen Matzendorf erwischt die Polizei einen 27-jährigen Mann, der innerorts 119 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho hatte.

Im Kanton Solothurn kämen solch massive Geschwindigkeitsüberschreitungen immer wieder vor, sagt Polizeisprecher Bruno Gribi zu TeleM1. «Was dabei auffällt, ist, dass vor allem Männer für solche Geschwindigkeitsexzesse verantwortlich sind. Das dürfte aber ein schweizweites Phänomen sein», so Gribi.

Verkehrspsychologe: «Gehirnentwicklung bei Männern hinkt hinterher»

Die Statistiken stützen Gribis Vermutung. Laut Zahlen des Bundesamts für Statistik waren im Jahr 2022 440 Männer in Raserdelikte verwickelt, aber nur gerade 28 Frauen. Woher kommt diese eklatante statistische Diskrepanz?

Laut Verkehrspsychologe Urs Gerber liegt dies einerseits daran, dass dank Leasing-Verträge auch junge Männer einfach an leistungsstarke Fahrzeuge kommen. Dazu komme, «dass die Gehirnentwicklung bei den jungen Männern etwas hinterherhinkt im Vergleich zu den Frauen. Erst mit 25 Jahren sei die Entwicklung zwischen Mann und Frau im Hirn synchron», so der Psychologe.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Man könne also nur darauf hoffen, dass die jungen Männer schnell aus dem Alter herauswachsen, in dem Tempoexzesse mit schnellen Autos attraktiv sind.

(red.)

veröffentlicht: 15. April 2024 21:13
aktualisiert: 15. April 2024 21:13
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch