Das Pride-Wochenende in Zürich sollte bei einem Gottesdienst am Sonntagnachmittag in der katholischen Kirche St. Peter und Paul ein gebührendes Ende finden. Stattdessen wurde die Zeremonie von einem homophoben Zwischenfall überschattet.
Wie «Zurich Pride» auf Instagram mitteilte, hätten mehrere weiss vermummte Männer die Kirche kurz nach Beginn des Gottestdies betreten – mit einem weissen Holzkreuz, das sie in der Kirche aufstellen wollten.
Gruppe flieht schnell
Die ganze Aktion habe kaum eine Minute gedauert, sagt Alexander Wenger, Sprecher von «Zurich Pride», gegenüber ZüriToday. Wenger war selbst am Gottesdienst anwesend: «Die vermummten Personen wollten ihr Holzkreuz aufstellen, doch wir konnten sie schnell in die Flucht schlagen.» Folgendes Bild zeigt die Gruppe, wie sie sich davon macht:
Politik sollte mehr machen
Wenger verurteilt den Zwischenfall: «Ich kann nicht verstehen, dass jemand seine Freizeit opfert, um andere in einem sinnlichen Moment zu stören.» Der Vorfall zeige, dass Homophobie immer noch Teil unserer Gesellschaft sei. Entsprechend gebe es auch immer wieder sogenannte Hate Crimes.
Und hier nimmt Wenger die Politik in die Pflicht: «Hate Crimes werden in der Stadt Zürich zwar erfasst, auf nationaler Ebene aber immer noch nicht. In der Schweiz werden sie bloss als einzelne Taten registriert.» Dies müsse sich ändern, so Wenger. Zurich Pride hat bei der Polizei Anzeige erstattet.
(mhe)