Anreiz für Talente

Uni Zürich will ihre besten Studierenden mit Geld belohnen

· Online seit 12.02.2022, 21:43 Uhr

Bis zu 40'000 Franken für ein Masterstudium: Die Universität Zürich testet ein neues Stipendium. Es soll die besten Talente unterstützen. Was die Uni attraktiver machen soll, wirft aber auch Fragezeichen auf.

Corona vermochte den bildungshungrigen jungen Leuten das Studium nicht zu vermiesen – auch wenn sie nur noch schwer Nebenjobs für ihren Lebensunterhalt fanden. 5 Prozent betrug der Anstieg der Studierenden 2020/21, bei Ausländern und Frauen wuchs die Quote etwas stärker (Bild Uni Zürich Herbst 2020)

Bildquelle: Keystone/ALEXANDRA WEY

Studierende im Lichthof der Universität Zürich.

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Die Universität Zürich will ihre besten Studierenden finanziell unterstützen. Wie der "Blick" berichtet, sollen im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts 20 Bachelorabsolventen jeweils 10'000 Franken pro Semester erhalten. Hochgerechnet auf ein zweijähriges Masterstudium wären das 40'000 Franken. Im Herbstsemester soll es losgehen.

Ziel des sogenannten «Exzellenzstipendiums» sei, dass Talente sich voll auf ihr Studium konzentrieren können. Der grössten Schweizer Hochschule sollen so die besten Studierenden erhalten bleiben. Das Geld soll laut UZH «einen substanziellen Teil der Lebenshaltungskosten decken».

Voraussetzung ist der Ehrgeiz, Aussergewöhnliches zu leisten

Die finanzielle Situation der Studierenden spiele bei deren Auswahl keine Rolle. Es zähle ausschliesslich die Leistung. Die UZH betont gegenüber dem «Blick», dass die Stipendien als Ergänzung zum bisherigen Unterstützungsangebot gedacht seien und die sozialen Stipendien für finanziell schwache Studierende nicht darunter leiden würden.

Wer sich für das neue Stipendium bewerben will, brauche überdurchschnittlich gute Noten und müsse plausibel belegen können, dass er oder sie den Ehrgeiz und das Potenzial habe, Aussergewöhnliches zu leisten. Ausserdem würden ein Empfehlungsschreiben, der Lebenslauf und ein persönlicher Fragebogen bei der Evaluation der Bewerber berücksichtigt. Aus dem Pool der Qualifizierten würden die Glücklichen dann per Los bestimmt.

Bei Studierenden der Universität stösst das Vorhaben auf Zustimmung, aber auch Skepsis. Sie befürchten, dass die Exzellenzstipendien die Ungleichheit zwischen den Studierenden verstärken könnten. Finanziell schwächere Studierende müssten nebenbei arbeiten und könnten sich keine Nachhilfe leisten, um Bestnoten zu erreichen. Dadurch würden sie auch weniger Stipendien erhalten – unabhängig von ihrem Talent.

(osc)