Die Swiss lässt sich von Haifischen inspirieren

Die Swiss setzt auf tierische Innovation — als weltweit erste Fluggesellschaft. Bei sämtlichen zwölf Maschinen ihrer Boeing 777-300ER-Flotte setzt sie nämlich ab Ende Juni die sogenannte «AeroShark»-Technologie ein. Wie der Name bereits erahnen lässt, ist die Technik von der Haut der Haifische inspiriert. Doch Haie fliegen nicht, sie schwimmen. Wie also funktioniert denn diese Technik genau?

«AeroShark» besteht aus unzähligen, 50 Mikrometer kleinen Rippen, sogenannten Riblets. Diese werden an zwölf Boeing 777-Flugzeugen auf jeweils 950 Quadratmetern angebracht, vor allem am Rumpf und an den Triebwerksgondeln der Flieger. Solche Riblets hat auch die Haut eines Haifischs. Das Raubtier verfügt über eine besonders strömungsgünstige Haut und gehört dadurch zu den schnellsten Meeresbewohnern.

Swiss will bis 2050 CO2-neutral fliegen

Wie im Wasser verhält es sich in der Luft: Durch die Riblets kann die Aerodynamik der Flugzeuge optimiert werden. Somit fliegen die Maschinen schneller, die Flugzeit wird kürzer. Dies bedeutet wiederum, dass Treibstoff eingespart werden kann. Die Swiss nennt konkret einen Wert von 1,1 Prozent des jährlichen Treibstoffverbrauchs. Das tönt nach einem kleinen Wert, doch in nackten Zahlen sind das 4'800 Tonnen Treibstoff und 15'200 Tonnen CO2. Dieselbe Menge wird bei 87 Langstreckenflügen von Zürich nach Mumbai freigesetzt.

„Die Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks ist eine der grössten Herausforderungen für die Luftfahrtbranche«, wird Dieter Vranckx, der CEO von Swiss, auf der Website zitiert. “Uns liegt viel daran, den Einsatz von neuen Technologien aktiv voranzutreiben und hier gezielt zu investieren.» So ist die Anwendung der Technologie Teil der gesamten Umweltbemühungen der Swiss: Die Fluggesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2030 ihre Netto-CO2-Emissionen gegenüber 2019 zu halbieren. Bis 2050 strebt sie zudem eine CO2-neutrale Bilanz an.

Die «AeroShark»-Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der Lufthansa sowie dem Chemiekonzern BASF erschaffen. Bereits während der Entwicklungsphase hatte die Swiss den beiden Mitherstellern mit Vermessungen auf Linienflügen unter die Arme gegriffen. So wurde im Sommer 2021 auf einem Linienflug zwischen Zürich und San Francisco die genaue Tragfläche einer Boeing 777 während der gesamten Flugdauer gemessen.